Frankreich unterhält Kulturvertretungen in ganz Deutschland. Das Institut français Deutschland ist bundesweit mit 13 Standorten vertreten. Weitere 12 Städte beherbergen ein Deutsch-Französisches Kulturzentrum.
Schreiben jenseits der Muttersprache
Das Stuttgarter Cluster der Vereinigung europäischer Kulturinstitutionen EUNIC, bestehend aus den drei Kulturinstituten Institut français, Istituto Italiano di Cultura und dem Liszt-Institut sowie dem ifa – Institut für Auslandsbeziehungen, veranstaltet am 12. und 17. Mai zwei Events im Rahmen des 1. Stuttgarter Literaturfestivals.
Am 17. Mai diskutieren in der ifa-Bibliothek am Charlottenplatz ab 19 Uhr drei Literaturschaffende zum Thema „Das multikulturelle Europa in der Schrift“. In der von Karoline Gil (ifa) moderierten Podiumsdiskussion sprechen Helena Janeczek (Italienisch/Deutsch, „Das Mädchen mit der Leika"), Zsuzsa Bánk („Sterben im Sommer“, Ungarisch/Deutsch) sowie Nils Trede („Das versteinerte Leben“, Französisch/Deutsch) über (Mutter-)Sprache und (Vater-)Land – und stellen sich die Frage, wie Europa in der Schrift auch über sprachliche Grenzen hinweg zusammenfindet.
Über die Autor:innen
Zsuzsa Bánk, Autorin mit ungarischen Wurzeln, wuchs zweisprachig in Frankfurt am Main auf. Ihr erster Roman „Der Schwimmer“ wurde mit dem aspekte-Literaturpreis, dem Deutschen Bücherpreis, dem Jürgen-Ponto-Preis, dem Mara-Cassens-Preis sowie dem Adelbert-von-Chamisso-Preis ausgezeichnet. Die Erzählung „Unter Hunden“ aus dem Band „Heißester Sommer“ erhielt den Bettina-von-Arnim-Preis. Sie schreibt und publiziert auf Deutsch.
Helena Janeczek, deutsch-italienische Autorin und Kind polnisch-jüdischer Holocaust-Überlebender, lebt in Gallara und arbeitet in Mailand. Die 1997 erschienenen „Lezioni di tenebra“ setzen sich autofiktional mit ihrer eigenen Familiengeschichte auseinander und wurden mit dem Premio Bagutta Opera Prima und dem Premio Berto ausgezeichnet. Auch die folgenden Werke sind mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem auch „Das Mädchen mit der Leika“ (Premio Bagutta, Premio Strega).
Nils Trede, deutscher Autor und Allgemeinmediziner, lebt seit 1996 in Frankreich und schreibt und publiziert auf Deutsch und Französisch. 2021 erschien der erste Roman „Richtung Süden“ in seiner Muttersprache. Zudem schreibt er gelegentlich kurz Szenarien für die deutsch-französische Kultursendung Karambolage auf arte.
Eine Veranstaltung des EUNIC-Clusters Stuttgart im Rahmen des 1. Stuttgarter Literaturfestivals „Schreiben, während die Welt geschieht“.
17. Mai 2023
19:00 - 22:00
Eintritt:
frei
Institut für Auslandsbeziehungen (ifa)
Charlottenplatz
17
70173
Stuttgart