Frankreich unterhält Kulturvertretungen in ganz Deutschland. Das Institut français Deutschland ist bundesweit mit 13 Standorten vertreten. Weitere 12 Städte beherbergen ein Deutsch-Französisches Kulturzentrum.
Die Herausgabe einer kritischen Edition von „Mein Kampf“ durch das Institut für Zeitgeschichte (IfZ) 2016 hatte nach dem Auslaufen der Urheberrechte nicht nur das Ziel, unkommentierte Nachdrucke von Hitlers Hetzschrift zu verhindern, sondern sollte darüber hinaus über den Text und seine Hintergründe aufzuklären, Aussagen kontextualisieren oder schlicht widerlegen. Die Übertragung der Schrift und ihres wissenschaftlichen Kommentars ins Französische war ein ebenso langwieriger wie umstrittener Prozess, der in enger deutsch-französischer Kooperation zwischen dem IfZ und dem Verlag Fayard durchgeführt wurde. Zahlreiche Historiker*innen waren an diesem Editionsprojekt beteiligt, das 2021 unter dem Titel Historiciser le mal – Une édition critique de Mein Kampf erschienen ist.
Im Rahmen seines Semesterthemas ‚Dilemmes de la traduction/ Übersetzung im Zwiespalt‘ widmet sich das Deutsch-Französische Kolloquium auf seiner Sitzung am 11. Januar 2022 (17h) einerseits den Hintergründen dieses Projekts und seiner Rezeption im deutsch-französischen Kontext wie auch den damit einhergehenden methodischen Überlegungen im Prozess der Übersetzung und Interpretation.
ONLINE
11. Januar 2022
17:00 - 19:00