Guelâa Bild: Mebarek

Guelâa – Porträt und Vision eines algerischen Dorfes

22. April 2022 - 17. Juni 2022

Veranstaltungs-Infos

Die Ausstellung lädt das Publikum nach Guelâa ein, einem Dorf in der Kabylei im Norden Algeriens. Ein Werk von Mourad Mebarek.

Vernissage am 22. April, um 18:00 Uhr, mit musikalischer Begleitung von David Niedermayer und Filmprogramm zum Dorf Guelâa. In Anwesenheit von Nathalie und Louisa Mebarek, Kuratorinnen der Ausstellung.

Mit Plänen, Bildern und Texten stellt diese Ausstellung die ökonomische, soziologische und geografische Gestaltung des kabylischen Dorfes Guelâa im Norden Algeriens, aus der Sicht des Architekten Mourad Mebarek dar.

Guelâa, gegründet im 12. Jahrhundert, liegt im Nordosten Algeriens in der Bibankette des Atlasgebirges,  und thront hoch oben auf einem 1.150 m hohen Felsen. Das schwer zugängliche Dorf beherbergt heute etwa 100 Einwohnern.

Damals Hauptstadt des Hammadiden Königreichs, zählte Guelâa zeitweise bis zu 80.000 Einwohner. Als Militär- und Handelsstätte mit großer Ausstrahlung im politischen und kulturellen Bereich hat das Dorf eine reiche Geschichte.

Die wirtschaftliche Aktivität des Dorfes konzentrierte sich früher auf den Anbau von Olivenbäumen und die Herstellung von Olivenöl nach traditionellen Methoden. Die gewebten Decken und "Burnus" der Guelâaouis waren über die Landesgrenzen hinaus berühmt.

Außerdem zeigt die Ausstellung ein Konzept zur Erhaltung von Guelâa, bei dem die Bewohner*innen, ihre Geschichte und ihre Tradition respektiert werden.

Die Ausstellung "Guelâa, Porträt und Vision eines algerischen Dorfes", die von Nathalie und Louisa Mebarek nach den Arbeiten von Mourad Mebarek entwickelt wurde, lädt zur Entdeckung dieses traditionellen Dorfes in der Kabylei ein und präsentiert die Vorschläge des Architekten für das Wiederaufleben des Dorfes.

Kuratorinnen: Nathalie Mebarek, Louisa Mebarek

Mourad Mebarek ist ein deutsch- algerischer Architekt. Er wurde am 9. Februar 1957 in Algier, mitten im Algerienkrieg, geboren.  In den Sommerferien fuhr er oft mit seinem Großvater nach Guelâa und verbrachte dort den ganzen Sommer. Mit 20 Jahren ging Mourad nach Deutschland und begann sein Architekturstudium in Bremen. Anschließend spezialisierte er sich in Hamburg auf Stadtplanung und schloss 1989 sein Studium ab. In seiner Diplomarbeit konnte er zwei seiner Leidenschaften vereinen: die Stadtplanung und das Dorf seiner Vorfahren Guelâa. Dort drehte er den Film mit seinem Studienkollegen Sattar Abbas. Schon damals gelang es Mourad, das Interesse der Einwohner für einen bewussteren Umgang mit dem kulturellen Erbe von Guelâa zu wecken. Mit der Zeit wurde Mourads soziales Umfeld in Bremen zu dem, was für ihn sein Dorf Guelâa Beni Abbas in Algerien war. Die Nähe zu seinem Dorf wurde im Laufe der Jahre immer größer und es gelang ihm, das allgemeine Interesse an Guelâa zu fördern. Mourad starb am 6. August 2012.

Öffnungszeiten der Galerie:

Montag - Freitag: 14:00 - 18:00 Uhr

Freitags: 14:00 - 18:00 Uhr. Die Kuratorinnen bieten dem Publikum Führungen durch die Ausstellung und Erklärungen über Guelâa an. Am Freitag, den 10. Juni wird keine Führung angeboten!

Im Zusammenhang mit der Ausstellung werden Ihnen mehrere Veranstaltungen angeboten:

19.05 : Ciné-club «Papicha» von Mounia Meddour

25.05 : Couscous Abend

02.06 : Vortrag von dem Dozent Hubert Kerdellant "Von der Kolonialvergangenheit in Algerien zur brutalen Repatriierung der Erinnerungen in Frankreich"

09.06 : Vortrag vom Architekten N. Gilsoul „Die Stadt ist eine Arche“

17.06 : Finissage „Une journée au soleil“ mit Arezki Metref, Journalist.

22. April 2022 - 17. Juni 2022

Eintritt: frei

Institut français Bremen
Contrescarpe 19
28203 Bremen