EMOP 2025

EMOP - Die transgressive Kraft des Kummers

20. Februar 2025 - 29. März 2025

Veranstaltungs-Infos

Der European Month of Photography (EMOP) widmet sich in diesem Jahr dem Thema „Was zwischen uns steht“. Das Institut français Berlin beteiligt sich mit der von Camille Leprince kuratierten Ausstellung „Die transgressive Kraft des Kummers“.

Die Fotografie, wie sie vom EMOP verstanden wird, ist zutiefst soziologisch und dokumentarisch. Sie ermöglicht es, die soziale und gesellschaftliche Realität in einer Welt im ständigen Wandel zu beschreiben. Angesichts der aktuellen Bedrohungen für die Demokratie sieht das EMOP in der Fotografie ein Mittel, um innerhalb der Gesellschaft zu dialogisieren, anstatt zu ihrer Polarisierung beizutragen. 

Mit den Beiträgen von neun ukrainischen Fotograf:innen – Igor Chekachkov, Oleg Dimov, Lesha Berezovskiy, Mishka Bochkaryov, Veronika Mol, Xenia Petrovska, Iva Sidash, Elena Subach, Oleksandra Zborovska – präsentiert die Ausstellung Fotografien, die sich von der traditionellen Ästhetik des Fotojournalismus lösen. Dabei vereinen sie dokumentarische und poetische Elemente, die den russisch-ukrainischen Konflikt eindringlich ins Bewusstsein rufen.

In einer von Katastrophen geprägten Umwelt, Gesellschaft und Geist der heutigen Ukraine scheint es keinen sicheren Zufluchtsort mehr zu geben. Der Versuch, sich neu zu erfinden, fällt schwer. Dennoch bleiben Zeichen des Widerstands spürbar: Der transgressive Kummer offenbart sich als stille, aber kraftvolle Gegenwehr – keine passive Haltung, sondern ein subtiler Widerstand gegen das Diktat der Fakten, wenn die Zeit für Trost noch nicht gekommen ist.

Durch die parallele Projektion von Videos, die von Künstler:innen weltweit in Krisenzeiten geschaffen wurden, treten Stand- und Bewegtbilder in einen Dialog. Sie verstärken das Verbindende, überwinden Grenzen und vervielfachen individuelle wie kollektive Realitäten.

Die Ausstellung „Die transgressive Kraft des Kummers“ vermittelt so eine geteilte Erfahrung extremer Situationen und sendet eine eindringliche Botschaft gegenseitiger Solidarität.


Ein solidarischer Verkauf der Werke wird von der Ausstellungskuratorin Camille Leprince organisiert. Der Werkkatalog ist verfügbar, indem Sie hier hier klicken.

Ein Spendenpool wurde zur Unterstützung der aufstrebenden ukrainischen Fotografie erstellt. Klicken Sie hier, um mehr zu erfahren.


Im Rahmen des EMOP Berlin - European Month of Photography.

In Partnerschaft mit dem Ukrainischen Institut Deutschland.

Ausstellung kuratiert von Camille Leprince mit Produktionsassistenz von Xenia Petrovska.

Mehr über Camille Leprince:
Camille Leprince hat an der Sciences Po Paris und anschließend an der EHESS unter der Leitung des Philosophen und Kunsthistorikers Georges Didi-Huberman studiert. Sie arbeitete 10 Jahre in der internationalen Solidarität, von Tschetschenien bis Syrien, bevor sie Projekte entwickelte, die Kunst und Engagement verbinden. Sie war Forschungsbeauftragte im Centre national des arts plastiques und arbeitete als unabhängige Kuratorin und Programmiererin, die sich der Förderung der aufstrebenden Kunst widmet.

Mehr über die präsentierten Künstler·innen:

  • Igor Chekachkov wurde 1989 in Charkiw geboren
  • Oleg Dimov wurde 1986 in Balta geboren
  • Lesha Berezovskiy wurde 1991 in Novoaidar geboren
  • Mishka Bochkaryov wurde 1989 in Starokostiantyniv geboren
  • Veronika Mol wurde 1994 in Korsun-Shevchenkivskyi geboren
  • Xenia Petrovska wurde 1988 in Liepaja geboren
  • Iva Sidash wurde 1995 in Lwiw geboren
  • Elena Subach wurde 1980 in Chervonograd geboren
  • Oleksandra Zborovska wurde 1988 in Zaporischja geboren

Die meisten von ihnen leben noch in der Ukraine, aber einige sind Binnenvertriebene aus den am stärksten vom Krieg betroffenen und mittlerweile von Russland besetzten Gebieten, während andere ins Ausland geflüchtet sind.

20. Februar 2025 - 29. März 2025

Institut français Berlin
Kurfürstendamm 211
10719 Berlin
Deutschland