Frankreich unterhält Kulturvertretungen in ganz Deutschland. Das Institut français Deutschland ist bundesweit mit 13 Standorten vertreten. Weitere 12 Städte beherbergen ein Deutsch-Französisches Kulturzentrum.

Das Seminar findet im Rahmen der Ausstellung Breaking this Silence statt, die vom 15. Juli bis zum 19. September 2025 in der Galerie Alice Guy des Institut français Berlin gezeigt wird.
Es handelt sich um eine Kooperation zwischen der Endometriose Academy, dem Endo Violence Collective (mitbegründet von Allison Rich – einer Aktivistin und Filmregisseurin mit Wohnsitz in Miami, Florida) und der Universität Leeds und sie vereint gemeinschaftliches Wissen, kreative Forschung und akademische Perspektiven. Im Zentrum steht das Konzept der Endo-Gewalt – ein kollektiv entwickelter Ansatz, der systemische Ungerechtigkeiten im Leben mit Endometriose sichtbar macht. Durch Vorträge, offenen Dialog und gemeinsames Nachdenken entsteht ein Raum für kritischen Austausch, Solidarität und Visionen für gerechtere Zukünfte.
Verankert im Konzept der Endo-Gewalt – einem gemeinsam entwickelten Rahmen, der aus gelebter Erfahrung, Artivismus und interdisziplinärer Forschung hervorgegangen ist – lädt dieses Treffen dazu ein, über die systemischen und alltäglichen Ungerechtigkeiten nachzudenken, mit denen Menschen mit Endometriose konfrontiert sind. Durch Dialog, kurze Präsentationen und kollektives Nachdenken soll ein Raum für kritische Diskussion, Solidarität und eine auf Gerechtigkeit ausgerichtete Vorstellungskraft eröffnet werden.
Endo-Gewalt, verwurzelt in gelebter Erfahrung, gemeinschaftlicher Fürsorge und kritischer Forschung, ist ein ko-kreiertes Konzept, das epistemische und intersektionale Ungerechtigkeiten benennt, die Betroffene erfahren. Durch kollektive Autorschaft sowie feministische, behinderungsbezogene und dekoloniale Denktraditionen geprägt, macht das Konzept medizinische, digitale, ökologische und soziale Schäden als zutiefst politisch sichtbar.
Dieses Think-In in der Maison de France in Berlin bringt Stimmen aus der Community, der Wissenschaft und der Aktivismus zusammen, um die Bedeutung und das Potenzial von Endo-Gewalt als Konzept, Praxis und kollektive Antwort zu erkunden. Durch Präsentationen, offenen Dialog und gemeinschaftliches Reflektieren wollen wir Verbindungen schaffen und gemeinsam gerechte Zukünfte imaginieren.
Das Seminar wird von HYSTERA – Dr. Alicja Pawluczuk geleitet
Dr. Alicja Pawluczuk ist eine multidisziplinäre Künstlerin und Forscherin, deren Praxis Kunst, Bildung und Wissenschaft miteinander verbindet. Sie ist Forscherin für digitale Ungleichheiten im INCLUDE+-Netzwerk der Universität Leeds unter der Leitung von Professorin Helen Thorne (https://includeplus.org/), wo sie ein artivistisches Forschungsprojekt mit dem Titel „Endo-Violence Temporalities: Exploring Digital [In]Visibilities“ leitet (Temporalitäten der Endo-Gewalt: Erforschung digitaler [Un]Sichtbarkeiten). Sie ist Mitbegründerin des Endo Violence Magazyn.
Mit umfassender Erfahrung in den Bereichen digitale Ungleichheit und partizipative Bildungsprogramme für digitale Gerechtigkeit verbindet sie ihre Kompetenzen, um innovative, menschenzentrierte und zum Nachdenken anregende Arbeiten zu schaffen. Ihre künstlerische Praxis erforscht das Zusammenspiel von Forschung und kreativen Interventionen für sozialen Wandel. Durch partizipative, dekoloniale, intersektionale und experimentelle Ansätze möchte sie Räume, Gemeinschaften und Kunstwerke schaffen, die konventionelle Grenzen hinterfragen und bedeutungsvolle Gespräche anstoßen.
Ihre Arbeiten besitzen einen unverkennbaren, kitschigen Überschwang, vor allem aber verkörpern sie ein starkes Gefühl von Hysterie. Mit ihrer einzigartigen Form des „hysterischen Artivismus“ will HYSTERA das kollektive und oft unsichtbare Leid sichtbar machen, das durch jahrhundertelange medizinische Misogynie und die anhaltende Kluft in der Gesundheitsversorgung – insbesondere zwischen Frauen und Männern – verursacht wurde.
In ihren Werken setzt sich HYSTERA intensiv mit ihren verflochtenen Identitäten auseinander: als Technologieforscherin, Feministin, Migrantin, behinderten Aktivistin und Künstlerin. Durch die Verankerung dieser Identitäten in einem breiteren sozio-technologischen Kontext legt sie komplexe Schichten gesellschaftlicher Dynamiken, Machtstrukturen und gelebter Erfahrungen offen.
Veranstaltung auf englischer Sprache!
16. Juli 2025
18:00 - 20:00
Eintritt:
Freier Eintritt
HYSTERA - Dr Alicja Pawluczuk
Kurfürstendamm
211
10719
DE
