Les Vitrines Isabelle Benshimol Toro

Les Vitrines - Isabella Benshimol Toro « The Phantom of Liberty »

13. Februar 2025 - 20. Juni 2025

Veranstaltungs-Infos

Die Kuratorin Indira Béraud eröffnet die Reihe Les Vitrines 2025 mit einer Einzelausstellung der Künstlerin Isabella Benshimol Toro.  The Phantom of Liberty verwandelt Les Vitrines in ein Tableau eines häuslichen Innenraums. Ein Querschnitt eines Apartments, geöffnet zum Kurfürstendamm, wird zum Schauplatz einer Spannung zwischen privater und öffentlicher Sphäre. Die Werke, geschaffen aus architektonischen Elementen, Möbelstücken, Unterwäsche, gebrauchten Kleidungsstücken und verschiedenen Textilien, durchziehen den Raum mit einer schwebenden Präsenz. Jede Arbeit scheint die Erinnerung an einen abwesenden Körper zu tragen und offenbart eine unausgesprochene Erzählung, eingefroren in der Zeit.

Vernissage Donnerstag, 13. Februar, 19 Uhr

Die ortsspezifische Installation, bestehend aus einer Auswahl von Skulpturen und Fotografien, integriert Fragmente des Alltagslebens. Aus architektonischen Elementen, Möbelstücken, Lingerie, gebrauchten Kleidungsstücken und verschiedenen Textilien geschaffen, die in Epoxidharz oder Silikon konserviert sind, füllen diese Werke den Raum mit einer gespenstischen Präsenz. Jede Skulptur trägt die Erinnerung, die Spuren oder die Formen eines abwesenden Körpers und offenbart eine unausgesprochene, in der Zeit verfestigte Erzählung.

Benshimol Toro verwandelt Les Vitrines in ein Tableau eines häuslichen Innenraums, in dem Fossilien oder Monumente alltäglicher Gesten die Form von stillstehenden Bildern annehmen. Diese entfalten sich wie ein Film, der sich mit dem Rhythmus der Schritte der Passant:innen zu bewegen scheint. Die Ausstellung spielt mit der Grenze zwischen dem, was gezeigt oder verborgen werden soll, und wird unter den voyeuristischen Blicken der Fußgänger:innen aktiviert. Dabei werden Autorität und Konventionen entblößt und ihre innere Absurdität sichtbar gemacht. Fehlende Wände und angedeutete Räume schaffen eine rohe Transparenz, in der Machtverhältnisse sichtbar werden und Intimität eine politische Dimension erhält.



Isabella Benshimol Toro (*1994 in Caracas) lebt und arbeitet in London. Ihr Schaffen entspringt dem Bedürfnis, flüchtige Aktionen, Gesten und Empfindungen des häuslichen Alltags in der Zeit einzufrieren. Ausgehend von der Fotografie verarbeitet sie persönliche und intime Objekte – wie gebrauchte Kleidung oder andere Alltagsgegenstände –, denen sie durch transparente, glänzende Materialien wie Epoxidharz oder Silikon neue Bedeutungen verleiht. Ihre Skulpturen und Installationen greifen auf den fotografischen Prozess zurück, der ein Bild chemisch auf einem lichtempfindlichen Film fixiert. So fängt sie Momente ein und bearbeitet sie, um das zu erschaffen, was sie „Monumente des Unbewussten“ nennt.

Ihre Werke regen eine kritische Reflexion über Intimität, Häuslichkeit, Macht und Wert an. Isabella Benshimol Toro schloss 2020 ihren Master of Fine Arts (MFA) am Goldsmiths College, University of London, ab. Zu ihren ausgewählten Einzelausstellungen zählen „Rinse and Hold“ bei ZÉRUÌ in London und „Sketches“, kuratiert von Mathilde Friis und Gonzalo Herrero, finanziert von der spanischen Botschaft in London. Zudem war sie Teil zahlreicher Gruppenausstellungen, u.a. bei Triangolo, Palazzo Guazzoni in Cremona, Cecilia Brunson Projects in London, Rose Easton in London, Timothy Taylor Gallery in New York und Elba Benitez in Madrid. Sie nahm an Residenzen bei Good Eye Projects in London (2024) und Rupert in Vilnius (2022) teil.

Instagram: @isabella.benshimol


Indira Béraud (*1992) lebt und arbeitet in Paris. Sie ist als unabhängige Kuratorin tätig und promoviert aktuell im Bereich Forschungs-Kreation an der UQAM (Montréal) in Kooperation mit der EHESS (Paris). Ihr Forschungsprojekt „Überleben in der Obsoleszenz: Hin zu ökologischen kuratorischen Praktiken“ verknüpft ökologische Fragestellungen mit kuratorischen Ansätzen.

Sie hat zahlreiche Ausstellungen in Frankreich (Paris, Lille, Saint-Denis, Clichy, Sarzeau, Nîmes), Ungarn (Budapest) und England (London) organisiert. 2022 war sie Teil des kuratorischen Teams von Inland im Rahmen der documenta fifteen (Kassel). Sie ist Gründerin des Magazins „Figure Figure“ und schreibt für diverse Publikationen, darunter art press, Flash Art, aleï journal, Mental und La Mire. Darüber hinaus ist sie Mitglied des Laboratoire d’Anthropologie Sociale des Collège de France, der Chaire de recherche en études et pratiques curatoriales der UQAM, des ICOM und von CEA.

Instagram: @indiberaud

Mehr über das Programm der Vitrines 2025.

13. Februar 2025 - 20. Juni 2025

Institut français Berlin
Kurfürstendamm 211
10719 Berlin
Deutschland