Im Angesicht des Krieges — Europäische Dialoge

In einem Kontext, der sowohl von Instabilitäten als auch von Übergängen geprägt ist, insbesondere aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine im Februar 2022, scheint es wesentlich zu sein, ein besseres Verständnis der Herausforderungen zu fördern, mit denen die europäischen Gesellschaften konfrontiert sind.

Die vom Institut français initiierte Veranstaltungsreihe „Im Angesicht des Krieges – Europäische Dialoge“ bietet einen Diskussionsrahmen, der eine Auseinandersetzung mit den aktuellen Umbrüchen in Europa ermöglicht. 

Nach u. a. Helsinki, Warschau und Sofia ist nun Leipzig an der Reihe. Das Programm am 28. März 2025 geht der Frage nach, wie sich der Krieg in der Ukraine auf die Kunstschaffenden (Schriftsteller:innen,
Journalist:innen, Übersetzer:innen etc.) auswirkt, sowohl auf ihre Existenz als auch auf ihre künstlerische und kulturelle Arbeit, und wie die im Kontext großer Konflikte produzierten Geschichten es ermöglichen, Vorstellungen neu zu definieren und Narrative weiterzuentwickeln.

Schauen Sie sich unser Programm an!


Im Angesicht des Krieges – Europäische Dialoge ist eine Initiative des Institut français Paris in Kooperation mit: 
der Stadt Leipzig, dem Ukrainischen Institut Berlin, dem Polnischen Institut, dem Goethe Institut, dem Leipziger Buchmesse, der Cité des arts Paris, Arte, ARD, ZDF, 3Sat, Kometa, Le Grand Continent, Ouest France, Reporters sans frontières, Sciences Po Rennes, Universität Paris 8 und der Universität Reims.

Das Programm des Institut français im Rahmen der Leipziger Buchmesse 2025 und Leipzig liest wird von der Stadt Leipzig, der Sparkasse Leipzig, dem Verein der Freunde und Förderer des Institut français Sachsen und Jacques Wein-Depot unterstützt. 

Programm Im Angesicht des Krieges – Europäische Dialoge am 28.03.2025

  • 12:00-13:00 Uhr: Autor:innen und Künstler:innen im Exil (EN)

    Vertreter:innen von Institutionen aus verschiedenen europäischen Städten teilen ihre Erfahrungen bei der Aufnahme von Künstler:innen im Exil.

    In den letzten Jahren wurden viele Künstler:innen, die aufgrund von Konflikten aus ihren Ländern geflohen sind, im Rahmen von Künstlerresidenzen oder Stipendienprogrammen in Europa aufgenommen. Dennoch sind ihre Bedürfnisse in erster Linie humanitärer Natur. Es geht darum, Trauma und Verlust zu überwinden, den Alltag neu zu organisieren, einen Status zu erlangen oder zu klären, vielleicht eine neue Sprache zu lernen... 

    Wie haben sich Kultureinrichtungen, die darauf vorbereitet sind, Künstler:innen für eine begrenzte Zeit aufzunehmen, um ihr Schaffen zu begleiten und einen Rahmen zu bieten, auf Notsituationen eingestellt, auf die sie nicht vorbereitet waren? Wie kann man das Ende des Aufenthalts begleiten, wenn sich die Gründe für das Exil nicht geändert haben? Wie kann sichergestellt werden, dass die ergriffenen Maßnahmen den Bedürfnissen entsprechen? Und wie kann man sich eine Zukunft vorstellen, in der die Zahl der Exilsituationen wahrscheinlich zunehmen wird? 

    Mit: Kateryna Ritz-Rakul (Ukrainisches Institut Berlin), Mathieu Girard (Cité internationale des arts Paris), Dr. Gabriele Goldfuß (Stadt Leipzig), einem/einer Referent:in aus Polen

    Moderation: Kateryna Mishchenko (ukrainische Essayistin und Verlegerin)

    Wo? Café Europa (Halle 4 / Stand E401)

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  • 14:00-14:15 Uhr: Voulez-vous parler avec...: Über die Veranstaltungsreihe "Im Angesicht des Krieges – Europäische Dialoge"

    Gespräch mit Maike Brakhan (Institut français Paris) und Louise Beauquin (Sciences Po Rennes) über die Veranstaltungsreihe Im Angesicht des Krieges – Europäische Dialoge sowie der Relevanz einer kulturellen und künstlerischen Verarbeitung von geopolitischen Konflikten. 

    Auf Deutsch und Französisch (konsekutives Dolmetschen)

    Wo? Stand Institut français Leipzig (Halle 4 / Stand C400)

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  • 14:20-15:00 Uhr: Europäische Literatur in Kriegszeiten — Kultur des Widerstands oder Widerstand der Kultur? (DE)

    Welche Rolle spielt die Literatur in Zeiten des Krieges und in Konfliktgebieten? Dreißig Jahre nach dem Massaker von Srebrenica und vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine teilen drei europäische Schriftstellerinnen ihre Gedanken über die Rolle und die Herausforderungen der Literatur angesichts der Zerrissenheit der europäischen Geschichte. Zwischen Exil, Erinnerung, Notstand und Neugestaltung der Identitäten hinterfragen sie die Macht der Worte und die Art und Weise, wie sich die großen europäischen Erzählungen neu erfinden. 

    Mit Oksana Sabuschko (Ukraine), Natalka Sniadanko (Ukraine/Deutschland) und Taina Tervonen (Frankreich/Finnland)

    Moderation: Shila Behjat (ARD/ZDF)
    Das Gespräch wird simultan ins Deutsche übersetzt.

    Wo? Literaturbühne von ARD, ZDF und 3sat (Glashalle Ebene -1 / Stand 01)

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  • 18:00-20:15 Uhr: Film: „Songs of Slow Burning Earth“ von Olha Zhurba (95 Min., OmdU) mit anschließender Diskussion (EN)

    Fast drei Jahre Krieg. Welche Spuren hinterlässt die Gewalt? Wie prägt sie das kollektive Gedächtnis? ARTE unterstützt zwölf ukrainische Filmteams. Sie erzählen, wie es ist, heute in der Ukraine zu leben. 

    In Songs of Slow Burning Earth  (Pisni zemli, shcho povilno horyt) dokumentiert die Regisseurin Olha Zhurba über zwei Jahre hinweg das langsame Eintauchen der Ukraine in den Abgrund des Krieges. Die Veränderungen innerhalb der ukrainischen Gesellschaft werden sichtbar, als sich die Panik und der Schrecken der ersten Wochen der russischen Invasion allmählich in eine betäubende Stille der Akzeptanz von Tod und Zerstörung verwandeln.

    Anschliessendes Gespräch mit Thomas Beyer, Redakteur (Geschichte und Dokumente), MDR, Commissioning Editor für die MDR/ARTE-Koproduktionen der 12-teiligen Dokumentarfilmreihe „Generation Ukraine“ und Iryna Tsilyk, ukrainische Autorin und Dokumentarfilmerin. Das Gespräch findet auf Englisch statt.

    Moderation: Lissandra Haulica

    Wo? Passage Kinos, Hainstraße 19 a, Leipzig
    Eintritt frei, mit Anmeldung

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  • 20:30-21:30 Uhr: Lesen, Übersetzen, Verlegen angesichts des Krieges (UKR/DE)

    Ohne Übersetzung würden wir schweigend in benachbarten Provinzen wohnen. Diese Idee des Philologen George Steiner lässt uns verstehen, wie wichtig Übersetzungen im Prozess der gegenseitigen Anerkennung von Kulturen sind, insbesondere in Kriegszeiten. Wie werden Übersetzer:innen und Verleger:innen aktiv, um das Schweigen zu brechen, das durch die Schwächung der Kulturwirtschaft in Ländern, in denen Krieg herrscht, erzeugt wird? Wie können die Europäer:innen, insbesondere Deutschland und Frankreich, diesen Dialog, der die Menschen einander näherbringt, nähren? 

    Mit: Claudia Dathe (Übersetzerin aus dem Ukrainischen ins Deutsche) und Iryna Dmytrychyn (Übersetzerin aus dem Ukrainischen ins Französische), Kateryna Rietz-Rakul (Ukrainisches Institut, bestätigt) und Konstantin Sigow (ukrainischer Autor).

    Moderation: Kateryna Mishchenko (ukrainische Essayistin und Verlegerin)
    Das Gespräch wird ins Deutsche übersetzt.

    Wo? Institut français Leipzig

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