Mandabi im DFF

Afrikanisches Kino in Frankfurt sehen: "Mandabi" von Ousmane Sembène

19. Dezember 2024
20:00 - 22:00

Veranstaltungs-Infos

„Mandabi“, der 1968 in Senegal gedreht, ist die Verfilmung einer Kurzgeschichte des Regisseurs und erzählt von dem arbeitslosen Ibrahima Dieng, der unerwartet eine Postanweisung über 25.000 Franc von seinem Neffen aus Paris erhält. Beim Versuch, diese einzulösen, ist er nicht nur mit bürokratischen Hürden konfrontiert, sondern auch mit Menschen, die ihre Machtpositionen ausnutzen, um sich selbst zu bereichern.

Der Film formuliert eine Kritik an postkolonialen Gesellschaftsstrukturen, die zulassen, dass Menschen als Bürger:innen zweiter Klasse behandelt werden. Wichtig ist hierbei auch der Umstand, dass es sich bei MANDABI um den ersten in Wolof gedrehten Film handelt. Als Zuschauer:in vefolgt man mit zunehmender Frustration den Weg des Protagonisten, der einfach nicht bekommt, was ihm zusteht – sei es, weil er kein Französisch spricht, keine Geburtsurkunde hat oder an die falschen Leute gerät. ‚Nun gebt dem Mann doch sein Geld!‘, will man rufen. Doch trotz der Kritik ist der Film humorvoll, kurzweilig und überaus unterhaltsam.

Ousmane Sembène gilt als Vater des afrikanischen Kinos. Und doch bieten sich nur wenige Gelegenheiten, seine Filme zu sehen, erst recht auf großer Leinwand. Sein zweiter Spielfilm MANDABI war 2021 beim 27. Africa Alive Festival im Kino des DFF als neue 4K-Restaurierung zu sehen. Wer nur wenige in afrikanischen Ländern produzierte Filme kennt, fragt sich vielleicht: Wo anfangen? MANDABI ist, ebenso wie Sembènes erster Langfilm LA NOIRE DE … (1965), ein Schlüsselwerk des afrikanischen Kinos – also ohne Zweifel ein guter Anfang.

Regisseur: Ousmane Sembène

Produktion: Film Domireve, C.F.F.P.

Mit Makhourédia Guèye, Ynousse N‘Diaye, Isseu Niang

OmU. Wolof

19. Dezember 2024
20:00 - 22:00

Eintritt: 9 €
Ermäßigter Preis: 7 € / 5 €

Deutsches Filminstitut und Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main