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FBM 2025: Belinda Cannone stellt ihr Buch „Auf einem dünnen Seil“ / „Les Vulnérables“ vor
16. Oktober 2025
19:30 - 21:00
Veranstaltungs-Infos
„Eine großartige Sammlung von Kurzgeschichten, die Unerwünschte aller Art in Szene setzt“, „ein wunderbares Buch, das man unbedingt lesen soll“ war im Feuilleton von „Le Figaro“ zu, als der Band Les Vulnérables 2024 in Frankreich erschien. Jetzt ist die deutsche Übersetzung (von Claudia Steinitz und Tobias Scheffel) bei der Edition Converso erschienen, und die französische Schriftstellerin reist zur Buchmesse nach Frankfurt, um ihr Buch auf einem deutsch-französischen Abend vorzustellen.
Mit der Sammlung „Auf einem dünnen Seil“ (Les Vulnérables) hat die Autorin Belinda Cannone das Genre der Novelle auf ein ganz neues und zeitgemäßes Niveau gehoben. Die zehn Erzählungen lassen sich ohne weiteres als Mikro-Romane verstehen – sie bilden auf vollkommene Weise jeweils ein ganzes Leben, eine Welt ab; das verdankt sich der poetisch-dichten, stets pointierten Sprache der Autorin, die lebendigen Dialoge führen zu einem klar gewichteten Diskurs in der Abhandlung gegensätzlicher Positionen. Der Höhepunkt in der Narration ist wie ein funkelnder Kern stets die Entdeckung eigener Größe und Stärke, die auch den Vulnerablen innewohnt. Sich dem unabwendbaren Schicksal widersetzend halten die Schwachen, die Ungesehenen, die Ungehörten den vermeintlich Starken, der Masse, der Gesellschaft mit ihren Mechanismen und festgefahrenen Strukturen, den Spiegel vor.
Ihr Schriftstellerkollege Emmanuel Carrère meinte: „Der Schlüssel zu Belinda Cannones Werk: das Staunen. In diesen Erzählungen lässt sie uns staunen über unsere Schwächen, unsere Mängel, unsere Fehler - all das, was uns menschlich, bedauernswert und einzigartig macht“.
Belinda Cannone ist in Tunesien von sizilianisch-korsischen Eltern geboren; sie lebt in Paris; sie ist Romanautorin, Erzählerin, Essayistin; sie hat vergleichende Literaturwissenschaften an der Université Caen-Normandie gelehrt; sie schreibt und erhebt ihre Stimme für einen neuen Feminismus, der dem Geschlechterkrieg ein Ende setzt; sie schreibt über weibliches Begehren und bekräftigt, dass "der Tag, an dem sich Frauen berechtigt sehen, ihr eigenes Begehren auszudrücken, sie keine Beute mehr sein werden." Sie sieht sich den Positionen von Elisabeth Badinter und der universalistischen Philosophie verbunden. In ihrem gesellschaftskritischen Engagement widmet sie sich auch erzählerisch den Schwachen, Ausgegrenzten wie bereits 2020 in ihrem Roman "Vom Rauschen und Rumoren der Welt".
Moderation und Lesung: Tobias Scheffel und Claudia Steinitz
Tobias Scheffel, 1964 in Frankfurt am Main geboren, studierte Romanistik, Geschichte und Geografie in Tübingen, Tours (Frankreich) und Freiburg. Er hat zahlreiche Romane und Werke der Kinder- und Jugendliteratur, wie auch einige Sachbücher ins Deutsche übertragen. Er übersetzte unter anderem Robert Bober, Georges Perec, Jacques Roubaud, Christophe Boltanski und Pierre Lemaitre.
Claudia Steinitz ist Berlinerin und übersetzt seit vielen Jahren Literatur aus Frankreich, der Schweiz und Haiti ins Deutsche, unter anderem Werke von Veronique Olmi, Virginie Despentes, Yasmine Chami und Albertine Sarrazin.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Verlag Edition Converso und mit der Buchhandlung Weltenleser.
Eintritt: 10 €
Anmeldung: vor Ort (Oeder Weg 40, 60318 Frankfurt), per E-Mail (info@weltenleser.de) oder per Telefon (+49 69 91 50 72 10).
16. Oktober 2025
19:30 - 21:00
Eintritt:
10 €
Buchhandlung Weltenleser
Oeder Weg
40
60318
Frankfurt am Main
Deutschland