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Filmvorführung: "Colette et Justin" von Alain Kassanda im Rahmen des Sommerkurses „Religion postkolonial?“
25. Juli 2024
18:00 - 20:30
Veranstaltungs-Infos
Der aus dem Kongo stammende Alain Kassanda zeichnet seine Familiengeschichte und die Geschichte der belgischen Kolonialisierung des Kongo und seiner anschließenden Unabhängigkeit nach. In diesem intimen Film gelingt es ihm, die großen politischen Ereignisse, die die Geschichte des Kongo geprägt haben, einzuordnen, indem er Bilder aus historischen und Familienarchiven sowie die Erinnerungen seiner Großeltern verwendet und die Erzählung mit einer poetischen Stimme aus dem Off begleitet. Der Film hinterfragt den doppelten Blick auf die Kolonialisierung und dann die Einwanderung aus der Perspektive der Menschen, die sie erlebt und geerbt haben. (Quelle: Unifrance)
© Ajimati Films
Aus dem Wohnzimmer ihrer Pariser Wohnung beantworten Colette und Justin die Fragen ihres Enkels, der Dokumentarfilmregisseur Alain Kassanda. Die 90-Jährigen stammen aus dem Kongo und blicken auf ihre komplexe Vergangenheit zurück. Sie waren Mitglieder der "évolués", der Kongolesen, die bis zur Erlangung der Unabhängigkeit am 30. Juni 1960 im Dienst der Kolonialverwaltung standen. Als privilegierte Zeugen der Entkolonialisierung und der Transformation des Landes erinnern sie sich gemeinsam an einige markante Episoden ihres Lebensweges. (Quelle: Télérama)
Alain Kassanda wurde in Kinshasa geboren. Im Alter von 11 Jahren zog er von der Demokratischen Republik Kongo nach Frankreich. Nach seinem Studium der Kommunikationswissenschaften inszenierte er Filmvorführungszyklen in verschiedenen Pariser Kinosälen. Anschließend wird er fünf Jahre lang Programmierer eines Arthouse-Kinos in einem Pariser Vorort. Er wohnte dann eine Weile im Südwesten Nigerias, wo er den mittellangen Film Trouble Sleep drehte. Der Film erhielt die Goldene Taube für den besten Kurzfilm beim Dok Leipzig Festival 2020 und die besondere Erwähnung der Jury beim Festival Visions du réel. Es folgte Colette et Justin, der gleichzeitig die Geschichte seiner Familie und die der Entkolonialisierung des Kongo erzählt. Coconut Head Generation, sein dritter Film gewann bei „Cinémas du réel“ den Grand Prix. (Quelle: Cinémas du Réel)
Die Filmvorführung mit Einleitung der Historikerin Xenia von Tippelskirch findet statt im Rahmen des Frankfurter Sommerkurses zur Geschichte der Frühen Neuzeit 2024 an der Goethe-Universität. Im Rahmen des Sommerkurses mit dem Titel „Religion postkolonial?“werden Expert*innen, Doktorand*innen und Studierende theoretisch informiert die Potenziale und Grenzen postkolonialer Ansätze für die historische Untersuchung frühneuzeitlicher christlicher und jüdischer Religion ausloten. Es geht um die Rolle von Religion in der europäischen Expansion, um die Handlungsspielräume nichteuropäischer Akteur*innen sowie um Kulturkontakt und globale Verflechtung. Auch soll die grundsätzliche Frage gestellt werden, wessen Religion in der Frühen Neuzeit überhaupt legitimerweise als ‚Religion‘ gelten durfte.
25. Juli 2024
18:00 - 20:30
Eintritt:
9€
Ermäßigter Preis:
7€
Mal Seh'n Kino
Adlerflychstraße
6
60318
Frankfurt am Main
Deutschland