Vortrag von Prof. Dr. Thomas Maissen über das Deutsche Historische Institut Paris im 21. Jahrhundert

06. April 2016
19:30 - 21:00

Veranstaltungs-Infos

Europa-Dialoge: Das Deutsche Historische Institut Paris im 21. Jahrhundert

Thomas Maissen wird das Programm, die wissenschaftlichen Partnerschaften und die Publikationen (darunter die 11 Bände deutsch-französische Geschichte vom Mittelalter bis heute) des 1958 in Paris gegründeten Deutschen Historischen Instituts Paris vorstellen, das zur Aufgabe hat, die wissenschaftlichen und universitären Austausch zwischen Deutschland und Frankreich zu fördern. Die Geschichte und Geschichtsschreibung wurden lange Zeit in den Dienst der nationalen Ambitionen und Konfrontationen beider Länder gestellt; eine Analyse mit binationalem Fokus zeigt aber, dass Geschichte gemeinsam zu schreiben, nicht nur für Studien über die deutsch-französischen Beziehungen eine Bereicherung ist, sondern auch Gegenstand der europäischen Geschichtsschreibung sein muss, da zum Verständnis von Europa heute mehr denn je eine Methode notwendig ist, die die Perspektiven, Maßstäbe und Traditionen kreuzt.

Thomas Maissen leitet seit September 2013 das Deutsch Historische Institut in Paris. Nach dem Studium in Basel, Rom, Genf und Zürich ist er seit 2004 ordentlicher Professor für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Heidelberg. Seine Forschungsfelder sind die Geschichte der Frühen Neuzeit (insbesondere Familie und Ehe zwischen 1400 und 1800 sowie die Bedeutung und Funktion von Übergangszonen in Europa), die Geschichte der Schweiz, die Geschichte des politischen Denkens und die Konzeptionen der Geschichte als Wissenschaft.

Die Konferenz ist Teil der Reihe „EuropaDialoge/Dialogues d’Europe“, die seit 2014 gemeinsam vom IFRA-SHS (Prof. Dr. Pierre Monnet) und dem Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt (Prof. Dr. Mathias Lutz-Bachmann) in Bad Homburg organisiert wird. Eingeladen werden Wissenschaftler, Kulturschaffende und Politiker, die sich in den Kontaktbereichen von Wissenschaft, Kultur und Politik agieren und die dazu aufgefordert werden, aus der Sicht der Geistes- und Sozialwissenschaften, die Herausforderungen der europäischen Konstruktion in reflexiver und historischer Sicht zu analysieren.

Zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen zählen Schweizer Heldengeschichten – und was dahinter steckt, Baden 2015; Geschichte der Frühen Neuzeit, (C.H. Beck Wissen; 2760), München 2013; Schweizer Geschichte im Bild, Baden 2012; Die Geburt der Republic. Staatsverständnis und Repräsentation in der frühneuzeitlichen Eidgenossenschaft, Göttingen 2006; Von der Legende zum Modell. Das Interesse für die französische Vergangenheit während der italienischen Renaissance, Basel 1994.

06. April 2016
19:30 - 21:00