Frankreich unterhält Kulturvertretungen in ganz Deutschland. Das Institut français Deutschland ist bundesweit mit 13 Standorten vertreten. Weitere 12 Städte beherbergen ein Deutsch-Französisches Kulturzentrum.

Unter der Schirmherrschaft von S. E. François Delattre, Französischer Botschafter in Deutschland und
Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister und Präsident des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg
Vor 100 Jahren entstand in Paris mit dem Surrealismus die berühmteste künstlerische Bewegung des 20. Jahrhunderts. Sie war begründet in einer Umwertung aller Werte infolge des Ersten Weltkrieges und hat das 20. Jahrhundert geprägt wie keine andere Strömung. Eine der wichtigsten Geistesverwandtschaften des Surrealismus bestand dabei zur deutschen Romantik: Das Übernatürliche und Irrationale, Traum und Zufall, Gemeinschaft und die Begegnung mit einer sich wandelnden Natur waren wesentliche Inspirationsquellen der deutschen Romantik, die sich der internationale Surrealismus auf andere Weise ein Jahrhundert später zu eigen machte. Von André Bretons erstem Manifest aus dem Jahr 1924 an wird die faszinierende Nähe in Fragestellungen, Haltungen, Motiven und Bildverfahren deutlich.
Ausgewählte surrealistische Meisterwerke von Max Ernst, Meret Oppenheim, René Magritte, Salvador Dalí, Valentine Hugo, Toyen, André Masson, Paul Klee, u. v. a. zeigen, dass neben Dichter*innen wie Novalis, Achim und Bettina von Arnim, Friedrich Hölderlin, Heinrich von Kleist und Karoline von Günderrode auch die großen romantischen Maler wie Caspar David Friedrich (1774–1840) und Philipp Otto Runge (1777–1810) eine bedeutende Rolle bei der Suche nach einer revolutionären Kunst im 20. Jahrhundert spielten.
Erstaunlicherweise entstehen direktere Rückbezüge auf die deutsche Romantik besonders im Widerstand und Exil während des Zweiten Weltkrieges. Im weiteren Sinne vergleichbare Grundgedanken zu Kosmos, Natur, Traum, dem inneren Sehen und Gemeinschaft sind während der Aktivitäten des Surrealismus von 1924 bis 1966 erkennbar.
Die Ausstellung ist Teil der internationalen Surrealismus-Feier anlässlich des 100. Jubiläums des Surrealistischen Manifests und wurde anders ausgerichtet in den Musées royaux des Beaux-Arts de Belgique, Brüssel von 21. Februar bis 21. Juli 2024, im Centre Pompidou, Paris von 4. September 2024 bis 13. Januar 2025, in der Fundación Mapfre, Madrid von 4. Februar bis 11. Mai 2025, nach Hamburg werden Teile davon gezeigt im Philadelphia Museum of Art, 8. November 2025 bis 16. Februar 2026.
Bildnachweis:
Man Ray (1890–1976) Sternwartenzeit – Die Liebenden (À l'heure de l'observatoire – Les Amoureux) 1970,
© Courtesy Galerie 1900–2000, Paris © VG Bild-Kunst, Bonn 2025
Veranstalter: Hamburger Kunsthalle
13. Juni 2025 - 12. Oktober 2025
Veranstaltungsort: Hamburger Kunsthalle
Glockengießerwall