Frankreich unterhält Kulturvertretungen in ganz Deutschland. Das Institut français Deutschland ist bundesweit mit 13 Standorten vertreten. Weitere 12 Städte beherbergen ein Deutsch-Französisches Kulturzentrum.
Wettbewerb Unsere Geschichte - Notre Histoire "Bertrand Herz" (1930-2021)
Begeben Sie sich auf die Spuren ehemaliger französischer Deportierter, Zwangsarbeiter:innen und Kriegsgefangener in Deutschland !
Im Schuljahr 2025-2026 richtet sich der Wettbewerb "Unsere Geschichte - Notre Histoire Bertrand Herz (1930-2021)" zum zweiten Mal an Schülerinnen und Schüler in ganz Deutschland. Französischklassen der Stufen 9 bis 11 sind eingeladen, sich in ihrem Bundesland auf die Spuren von ehemaligen französischen Deportierten, Kriegsgefangenen oder Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern zu begeben. Sie werden deren Biografien erforschen und in einer kreativen Arbeit, gestützt auf Kommunikationsmedien ihrer Wahl, darüber berichten.
Das Schicksal der französischen Deportierten in Deutschland erforschen
Mehr als 600.000 Französinnen und Franzosen wurden in verschiedene Arbeitslager und KZ-Außenkommandos in ganz Deutschland deportiert. Viele waren aus den östlichen Vernichtungslagern in die Mitte Deutschlands deportiert worden, so dass die Vernichtung der Juden durch die Nazis und der Holocaust auch hier eine große Rolle spielten, insbesondere in den letzten Kriegsmonaten.
Von diesen Lagern sind überwiegend nur noch Überreste erhalten und es wurden dort Gedenkstätten errichtet, um die "namenlosen" Opfer des nationalsozialistischen Regimes zu würdigen. Die Archive und Dokumente dieser historischen Orte ermöglichen es manchmal, diese Menschen zu identifizieren und ihre Geschichten zu rekonstruieren. Einige bisher kaum genutzte Archive könnten überraschende Geschichten aus dieser Zeit ans Licht bringen.
Der Wettbewerb "Unsere Geschichte - Notre Histoire" ist eine Einladung, die heute mitunter in Vergessenheit geratenen Spuren dieses Teils der deutsch-französischen Geschichte zu untersuchen und wieder sichtbar zu machen. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler schärfen bei ihren Recherchen ihre Kenntnisse über die gemeinsame Geschichte Deutschlands und Frankreichs. Sie geben ehemaligen Häftlingen, Zwangsarbeiterinnen, Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen einen Namen und recherchieren ihre Biografien, womit sie ihre Kompetenzen in der historischen Recherchearbeit erweitern.
Dabei nutzen die Schülerinnen und Schüler das Online-Archiv von Arolsen Archives sowie weitere Archivunterlagen und Quellen.
Teilnahme am Wettbewerb "Unsere Geschichte - Notre Histoire"
Preisverleihung in der französischen Botschaft in Berlin, an die Gruppe von 20 Schülern der 11. Klasse des Wilhelm-Diess-Gymnasiums aus Pocking in Bayern
Die Preisträger und ihre Französischlehrerin Elke Hankofer-Bloch wurden von der Ersten Botschaftsrätin Johanna Stilo empfangen und beglückwünscht. Nach einer Führung durch die Residenz der Botschaft durch den Verwalter Kenny Abbey konnten die Gymnasiasten ihr Forschungsprojekt vorstellen. Unter den Schülern gab es zwei Musikerinnen, eine Pianistin und eine Sängerin, die im Salon der Residenz das Lied "Windspiel" vortrugen, das im Rahmen des Projekts entstanden ist (Text und Musik). Anschließend wurden die Preisträger und ihre Lehrerin zu einem Essen in der Botschaft eingeladen. Am Nachmittag erhielten die Schüler und ihre Begleiter eine Führung durch das Jüdische Museum Berlin.
Die Schüler des Wilhelm-Diess-Gymnasiums in Pocking stellen im französischen Generalkonsulat in München ihre Erinnerungsarbeit im Rahmen des Projektes Unsere Geschichte - Notre Histoire "Bertrand Herz" vor.
Im Rahmen des bundesweiten Bertrand-Herz-Wettbewerbs wurde eine Gruppe von 20 Schülern der 11. Klasse des Wilhelm-Diess-Gymnasiums in Pocking für ihr Projekt über eine unbekannte deutsch-französische Familiengeschichte ausgezeichnet. Unter der Leitung ihrer Französischlehrerin Elke Hankofer-Bloch gewann die Gruppe den ersten Preis.
Mithilfe ihrer Recherchen konnten sie die Geschichte von Antonin Chemarin nachzeichnen. Er war ein französischer Kriegsgefangener während des Zweiten Weltkriegs, der zu Zwangsarbeit auf einem Bauernhof in Bayern gezwungen wurde. Aus einer verbotenen Beziehung mit einer deutschen Arbeiterin ging ein Kind hervor – ein lange verborgenes Familiengeheimnis, das die Schüler aufdeckten und damit einem ihrer Mitschüler, Leon Daniel Otto, einen vergessenen Teil seiner Familiengeschichte offenbarten.
Die Schüler wurden im französischen Generalkonsulat in München empfangen. Dort würdigten der Generalkonsul Alexandre Vulic und Martin Wunsch, Kabinettschef des bayerischen Bildungsministeriums, ihr historisches Bewusstsein und ihr Engagement für die deutsch-französische Erinnerung und Freundschaft.
Bild: © StMUK.
Bild: © StMUK.
Bild: © StMUK.
Jaqueline Fleury wird Ehrenbürgerin der Stadt Weimar
Jacqueline Fleury erhielt am 11. März 2024 aus den Händen des Bürgermeisters von Weimar die offizielle Urkunde, die sie zur Ehrenbürgerin der Stadt Weimar ernennt. Die Zeremonie fand im Rathaus von Versailles statt, wo sie seit jeher ihren Wohnsitz hat.
Die 13 Jugendlichen aus Gerstungen (Thüringen), Gewinner des Wettbewerbs Notre histoire en 2023, die sich mit dem Kommando Abteroda und den Biografien von Frau Fleury und ihren Gefährtinnen beschäftigt hatten, hatten den Wunsch geäußert, anwesend zu sein. Sie stellten ihre Arbeit (auf Französisch!) Frau Fleury, ihrer Familie und zahlreichen Vertretern aus der Welt des Widerstands und des Gedenkens in Frankreich vor.