Frankreich unterhält Kulturvertretungen in ganz Deutschland. Das Institut français Deutschland ist bundesweit mit 13 Standorten vertreten. Weitere 12 Städte beherbergen ein Deutsch-Französisches Kulturzentrum.

Stipendiatin des Landes in der Cité Internationale des Arts Paris stellt ihre Arbeit vor.
Im Rahmen der „Retour de Paris“ Reihe präsentiert Natalia Schmidt in drei Ausstellungsszenarien das multidisziplinär angelegte Projekt „Ékécheiria“ (griech: Waffenruhe) (2022 – ongoing). In kollaborativen Formaten wird über die im-materiellen Folgen von Gewalt, Krieg und Frieden nachgedacht und kollektives Trauma als potenziell verbindende Kraft (eines gesellschaftlichen Neuanfangs) gedeutet. Die Fragestellungen von Ékécheiria gehen aus dem als Work-in-Progress angelegten „Ammunition Project: A Composition on Invisible Hands “ (2012 – ongoing) hervor, bei dem ethische Fragen an die koloniale und neokoloniale Logik ökonomischen Handelns vor dem Hintergrund der deutschen und internationalen Waffenproduktion im Mittelpunkt stehen.
Der Auftakt der Ausstellungsreihe beginnt mit der dokumentarisch-musikalischen Performance „Dignity. We can“ (2024/2025), die in Kollaboration mit der kamerunischen Sängerin und Performerin sowie – traditionellen „Chief“ (Königin) – Queeen Estelle , entsteht. Die Performance wird in soundtechnischer Kollaboration mit dem Medienkünstler Philippe Mainz gestaltet.
Wann und wo?
Donnerstag, 27.2., 19.30 Uhr im Linden-Museum: Eröffnung & Performance
Freitag 28.02., 16 Uhr, Institut français, Führung durch die Ausstellung mit Natalia Schmidt
Freitag, 14.3., 19:30 Uhr, Institut français: Finissage & Artist talk mit Martin Hartung
Natalia Schmidt (*München) ist eine multidisziplinäre Künstlerin. Bis 2017 studierte sie Medienkunst und Szenografie an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Zuvor Studium der Kunstwissenschaft, Philosophie und Kulturwissenschaften in Karlsruhe und Berlin. Daneben ist sie als Autorin und Kuratorin tätig. Seit 2013 konzentriert sie sich primär auf ihre künstlerische, recherchebasierte Praxis. Dabei stellt sie den dokumentarischen und ethischen Wert des Bildes ins Zentrum eines erweiterten Fotografiebegriffs, der auch skulpturale und musikalische Interpretationen erfährt. Ihre Arbeiten sind konzeptuell und prozessorientiert angelegt und basieren oftmals auf Langzeitrecherchen und -beobachtungen, wobei die Wahl des künstlerischen Mediums bei der visuellen bzw. räumlichen Umsetzung ihrem konzeptuellen Anliegen entspringt. 2019 trat sie eine vom Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) geförderte Recherchereise nach Namibia an und erhielt ein Stipendium der Cité Internationale des Arts in Paris. Ihre Recherchen zu Namibia und der deutschen Munitionsproduktion waren unter anderem in der Ausstellung Mindbombs. Visuelle Kulturen der Gewalt (Kunsthalle Mannheim) zu sehen, sowie 2023 in der Ava Gallery, Kapstadt in Südafrika.
Queeen Estelle
Die Künstlerin Estelle Mveng, die nach dem Tod ihres Vaters zum traditionellen Oberhaupt 3. Grades ernannt wurde, ist Mitglied des Orchesters des kamerunischen Staatsfernsehens (CRTV Cameroon and Radio-télévision). Ihr 2015 erschienenes Werk „Le Cœur qui chante“ wird von einer dichten und dynamischen Bühnenshow begleitet. Mit diesem originellen Ansatz wurde sie 2016 zur Preisträgerin des Wettbewerbs Découverte des Goethe-Instituts, was ihr Auftritte auf internationalen Bühnen eröffnete. Mit ihrer Ausrichtung auf Forschungsmusik verbindet sie Worte und ursprüngliche Klänge, Jazz und Blues und schafft mit verblüffender Leichtigkeit eine subtile und gefühlsbetonte Verbindung zwischen dem Publikum und ihr. 2023 erhielt sie den Visa For Music Award der Escale Bantoo Show. Nachdem sie an mehreren Festivals teilgenommen hatte, begann die Künstlerin sich der Performancekunst zu widmen und erhielt über das Institut français eine Stipendium an der Cité Internationale des Arts in Paris. Neben der Bühne leitet Estelle Nveng die Wohltätigkeitsorganisation N'nem, die sich um das Wohlergehen von Mädchen kümmert, und organisiert ein Festival namens Minkan'zik (ein Wanderfestival der Traditionen der Bantu-Völker, die in Kamerun vereint und solidarisch sind).
Philippe Mainz ist Medienkünstler aus Mannheim. Seit seinem Studium an der HfG Karlsruhe ist er freischaffend im Bereich Theater als Video- und Soundgestalter und inszenatorisch tätig. Des Weiteren wirkt er an transdisziplinären Kunst-Projekten mit und ist als Musiker Teil verschiedener Konstellationen.
In Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Kultur Baden-Württemberg, dem Linden Museum Stuttgart und der GEDOK Stuttgart.
27. Februar 2025 - 14. März 2025
Eintritt:
frei
Institut français Stuttgart
Schlossstr.
51
70174
Stuttgart