Frankreich unterhält Kulturvertretungen in ganz Deutschland. Das Institut français Deutschland ist bundesweit mit 13 Standorten vertreten. Weitere 12 Städte beherbergen ein Deutsch-Französisches Kulturzentrum.

Am 28. März 2025 ist der französische Autor Xavier Le Clerc mit seinem Roman "Un homme sans titre"/"Ein Mann ohne Titel" Gast des französischen Instituts Thüringen.
Von dem Institut français auch eingeladen ist Christiane Kayser, die Übersetzerin des französischen Romans. Sie wird ein gemeinsames Gespräch über den Roman mit dem Autor führen.
Die Lesung mit Gespräch findet auf Deutsch und auf Französisch statt.
Im Anschluss an die Veranstaltung wird Xavier Le Clerc seinen Roman signieren. Veranstaltung mit Büchertisch.
In Kooperation mit dem Institut français Deutschland, dem Merlin Verlag, der Buchhandlung Peterknecht und dem Haus Dacheröden in Erfurt.
Auf der Suche nach der Identität des Vaters.
Nach dem Tod seines Vaters begab sich Xavier Le Clerc auf die Suche nach dessen Geschichte. Weil sein Vater es zeitlebens vermied, von seiner Kindheit und Jugend zu erzählen, rekonstruierte Le Clerc seinen Lebensweg ausgehend von Albert Camus’ Reportagen aus dem Jahr 1939. Aufgewachsen unter ärmlichen Bedingungen in der Kabylei, ging Le Clercs Vater in den 1960er-Jahren als Arbeitsmigrant nach Frankreich, wo er fortan als Lohnarbeiter in der Metallindustrie tätig war.
Xavier Le Clerc verwebt die Biographie seines Vaters mit der eigenen Geschichte als Einwandererkind in der 2. Generation, das im Alltag mit Rassismus und Homophobie konfrontiert war und dem zugleich ein Bildungsangebot zur Verfügung stand, von dem der Vater als Kind nicht einmal träumen konnte.
„Ein Mann ohne Titel“ zeichnet ein nüchternes Bild von Frankreich im 20. Jahrhundert, das von Kolonialismus, Krieg, Immigration und kulturellen und gesellschaftlichen Auseinandersetzungen geprägt ist.
Ein fesselndes und berührendes Zeugnis europäischer Migrations- und Integrationsgeschichte. Quelle : Merlin Verlag
"Un homme sans titre" wurde mit zahlreichen literarischen Preisen ausgezeichnet : Prix du livre La Tribune (2023), Grand Prix du Roman Métis (2023), Prix littéraire de la Grande Mosquée de Paris (2022), Prix littéraire de l'Académie des Sciences, Arts & Belles-Lettres de Caen (2022).
Xavier Le Clerc, Jg. 1979, wurde in der Kabylei (Algerien) geboren und wuchs in der Normandie, am Rande von Caen auf. Nach einem Studium der Soziologie und Literaturwissenschaften lebt er heute in Paris, wo er das Schreiben mit seiner Arbeit in der Modebranche verbindet. Unter seinem Geburtsnamen Hamid Aït-Taleb veröffentlichte er bereits mehrere Kurzgeschichten und einen ersten Roman. Seinen zweiten Roman, „Cent vingt francs“, in dem er an seinen Urgroßvater erinnert, veröffentlichte er bereits unter dem Namen Xavier Le Clerc.
Christiane Kayser, geb. 1954 in Luxemburg, studierte Wirtschaftswissenschaften in Paris sowie Pädagogik, Soziologie und Psychologie in Marburg und Köln. Als Spezialistin für die Dritte Welt führen sie seit 1984 regelmäßige Arbeitsaufenthalte nach Zentral- und Westafrika. Sie ist außerdem seit Jahrzehnten als Übersetzerin u.a. von Tahar Ben Jelloun, Jean Vautrin, Tonino Benacquista, Fouad Laroui, Boualem Sansal und Jean Genet. Christiane Kayser lebt und arbeitet abwechselnd in Berlin, Afrika und in der Nähe von Toulouse. Für die Übersetzungsarbeit an dem Roman "Ein Mann ohne Titel" erhielt Christiane Kayser das Niedersächsische Übersetzungsstipendium.
28. März 2025
19:00 - 20:30
Eintritt:
frei
Institut français Thüringen und Haus Dacheröden
Anger
37
99084
Erfurt