Frankreich unterhält Kulturvertretungen in ganz Deutschland. Das Institut français Deutschland ist bundesweit mit 13 Standorten vertreten. Weitere 12 Städte beherbergen ein Deutsch-Französisches Kulturzentrum.
Residenz CINE-MEDIA
Deepfake: Das Wahre vom Falschen – ein innovatives FabLab in Deutschland, um Deepfakes zu verstehen und Jugendliche für die Medien und ihren Einfluss zu sensibilisieren.
Was ist die Residenz CINE-MEDIA?
Die vom Institut français Deutschland getragene Kreativresidenz CINE-MEDIA, die 2018 in Berlin gestartet wurde, ermöglicht es deutschen und französischen Schülerinnen und Schülern der neunten Klasse, ohne notwendige Vorkenntnisse der Partnersprache drei Tage gemeinsam in Deutschland im Rahmen eines medien- und informationspädagogischen Aufenthalts zu verbringen. Auf dem Programm stehen Masterclasses und Workshops, die von Fachleuten aus dem audiovisuellen Bereich geleitet werden, sowie Kinobesuche und das Produzieren von sehr kurzen Kurzfilmen. Ziel ist es, den Jugendlichen die notwendigen Codes zur Entschlüsselung der von den Medien vermittelten Inhalte zu geben und ihnen gleichzeitig die Gelegenheit zu bieten, in einem spaßigen Rahmen Jugendliche aus dem Nachbarland zu treffen.
Die Ausgabe 2023
Die CINE-MEDIA-Residenz findet traditionell während der Französischen Filmwoche in Berlin statt. Nach dem Erfolg der Berliner Ausgabe erweitert das Institut français Deutschland das Projekt 2023 um vier neue, ähnliche Residenzen in München, Köln und Weimar, die von den Außenstellen des Institut français Deutschland vor Ort unterstützt werden. Die französischen Partnerorte des Projekts sind die Gemeinde Valenton (Val-de-Marne), die den Austausch mit Berlin unterhält, die Rektorate des Bildungsbezirks Aix-Marseille, die mit der Stadt München in Kontakt stehen, sowie Amiens mit Weimar und Nizza mit Köln. Die Veranstaltung findet dieses Jahr vom 22. bis 26. November statt.
Für jede Residenz wird es, einem gemeinsamen Thema folgend, ein individuelles Programm und eigene Referentinnen und Referenten geben, jeweils angepasst an die lokalen Akteure der Medienerziehung, Journalisten- und Filmschulen usw. So werden 100 deutsche und französische Schülerinnen und Schüler im Alter von 14 bis 15 Jahren in Deutschland zusammenkommen, um sich mit den Themen Information und Desinformation zu beschäftigen.
In diesem Jahr wurde das Thema "Deepfake" ausgewählt. In kreativen Workshops, die von spezialisierten Referentinnen und Referenten geleitet werden, werden die Jugendlichen selbst gefakte Inhalte produzieren und so dazu gebracht, die Erstellung von Fakes zu hinterfragen.
Was sind Deepfakes?
Der Begriff Deepfake bezeichnet eine Tricktechnik, mit der digitale Inhalte (Video- oder Audioaufnahmen) erzeugt werden, die mithilfe von künstlicher Intelligenz verändert werden und eine hyperrealistische Darstellung ergeben, die oft nur schwer als solche zu erkennen ist. "Deepfake", das mit "zutiefst falsch" übersetzt werden könnte, ist eine Zusammenziehung der Begriffe "deep learning" und "fake", die sich auf die Funktionsweise von Software beziehen, die diese Technologie nutzt. Allgemeiner wird der Begriff verwendet, um Inhalte zu bezeichnen, die durch diesen Prozess produziert werden. Deepfakes stellen eine wachsende Gefahr dar, da sie die Verbreitung von Fake News begünstigen, indem sie diese sehr glaubwürdig machen, z. B. dadurch, dass sie das Gesicht und die Stimme einer Politikerin oder eines Politikers in ein Video einfügen und die Person eine Rede halten lassen, die nicht von ihr stammt.
Lokale und aktuelle Herausforderungen
Das Projekt bietet einen besonderen Rahmen für das Lernen angesichts der zunehmenden Entwicklung der digitalen Medien und der Veränderungen ihrer Nutzung und ermöglicht es, Desinformation zu bekämpfen. Es ist innovativ durch sein pädagogisches, spielerisches und interaktives Format und dank seines Workshop-Programms, das von Fachleuten aus dem audiovisuellen Bereich geleitet wird. Es macht die Jugendlichen des Programms zu Akteuren, da sie im Laufe eines der Workshops ein Video erstellen sollen.
Dieses Projekt wird auch den deutsch-französischen Dialog unter jungen Menschen fördern, indem es eine Erfahrung des Zusammenlebens und der Zusammenarbeit bietet und gleichzeitig die Sprachbarriere abbaut. Die Residenzen sind so konzipiert, dass die fehlende Kenntnis der Sprache des Partners kein Hindernis für den Erfolg des Projekts darstellt.
Die Umsetzung dieses Projekts ermöglicht es schließlich, Bereiche zusammenzubringen, die selten miteinander in Kontakt kommen: die Welt der Bildung, die Welt der Kultur und die Berufswelt, und das alles in einem deutsch-französischen Kontext.
Soutenu par le Ministère de l’Europe et des Affaires étrangères, l’Office franco-allemand pour la Jeunesse, le Fonds mobilité Erasmus+ , la Commune de Valenton, l'académie d'Aix-Marseille, de Nice et d'Amiens.