visuel Jean-Michel André Bild: (c) Jean-Michel André

Ausstellung „Borders“

20. April 2023 - 19. Mai 2023

Veranstaltungs-Infos

Von Jean-Michel André – mit Texten von Wilfried N’Sondé

Dieses Projekt hat seinen Ursprung im Flüchtingslager von Calais im Jahr 2016. Jean-Michel André setzte seine fotographische Arbeit über drei Jahre hinweg in Frankreich, Italien, Spanien und Tunesien fort. Überall traf er Flüchtende auf der Suche nach einer Unterkunft. Frauen, Kinder und Männer, vereint in der Hoffnung, die letzte Grenzüberquerung zu schaffen. Diese Ausstellung lädt dazu ein, sich auf einen Pfad des Exils, des Herumirrens, aber auch der Hoffnung und des Widerstandes zu begeben. Die Fotographien von Jean-Michel André, begleitet von Texten des Autors Wilfried N’Sondé, untersuchen zwischenmenschliche Beziehungen und hinterfragen reale und imaginäre Grenzen.

Der erste Teil der Serie Borders, der mit dem Bourse du Talent 2017 – Kategorie Landschaft ausgezeichnet wurde, wurde von Dezember 2017 bis März 2018 in der Bibliothèque nationale de France ausgestellt. Von 2018 bis 2020 entwickelte Jean-Michel André den zweiten Teil von Borders, der durch die Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller Wilfried N'Sondé um eine neue Dimension bereichert wurde. Von Juli bis September 2021 war die Ausstellung, während der Rencontres de la photographie in Arles zu sehen und wurde im Verlag Actes Sud als Bildband veröffentlicht.

Jean-Michel André wurde 1976 in Nantes geboren, studierte Fotografie an der Ecole des Gobelins und lebt derzeit in Nordfrankreich. Seine Arbeiten werden von der Galerie Sit Down vertreten. Seit etwa zehn Jahren schafft er fotografische Arbeiten, die sich an der Schnittstelle zwischen plastischer und dokumentarischer Lesart bewegen. Sein Ansatz besteht darin, Territorium sowohl poetisch als auch politisch wahrzunehmen und dabei Grenzen, Geschichte und Entwicklungen des Territoriums zu hinterfragen. Er erforscht auch den Begriff der Zirkulation, insbesondere den der wirtschaftlichen, finanziellen und migratorischen Ströme. Dies ist einer der roten Fäden, die sich durch alle seine Serien ziehen.

Wilfried N'Sondé wurde 1968 in Brazzaville geboren. Er wuchs im Großraum Paris auf und lebte 25 Jahre lang in Berlin. Heute ist er in Lyon zu Hause. Er ist Autor von sechs Romanen, darunter Femme du ciel et des tempêtes (2021, Frau des Himmels und der Stürme), Le Cœur des enfants léopards (2007, Prix des Cinq Continents de la francophonie und Prix Senghor de la création littéraire), Un océan, deux mers, trois continents (2018), der mit einem Dutzend Literaturpreisen ausgezeichnet wurde, darunter dem Prix Ahmadou Kourouma, dem Prix France Bleu / Page des libraires. Wilfried N'Sondé erforscht in seinen Erzählungen historische Abenteuer, die Erfahrung des Exils und des Andersseins sowie in jüngerer Zeit unsere Beziehung zur lebenden Welt.

Anlässlich der Nacht der Museen: Führung durch die Ausstellung von Jean-Michel André selbst um 19:00 Uhr, 20:30 Uhr, 22:00 Uhr

20. April 2023 - 19. Mai 2023

Eintritt: frei

Institut français Düsseldorf
Bilker Straße 9
40213 Düsseldorf
Deutschland