Ausstellung: Passage mit Paul Hance, Brunhilde Bordeaux-Groult und Robert Elfgen

04. September 2020 - 24. Oktober 2020

Vernissage am 4. September

Paul Hances handgefertigte Glasspiegel-Serie RASA ist ein Oeuvre mit 15 verschieden geformten und farbigen Spiegeln. Die verzerrten Reflexionen variieren stark von dem Bild, dass man nutzt um sich selber zu inspizieren. Es ist eher ein „Spiegel“ für die Suche nach neuen Bedeutungen. Ihr Name, Rasa, ist der Sanskrit Ausdruck für ein Konzept in den indischen Künsten über das ästhetische „Aroma“ von visuellen, musikalen oder literarischen Arbeiten, welche Emotionen oder Gefühle im Leser oder Publikum hervorrufen, aber nicht genau beschrieben werden können.

Ein verzerrter Spiegel initiiert die Reise des Selbst, sagt Paul Hance. In der schamanistischen Traditionen der Mongolei sind Spiegel Schlüsselinstrumente um in die Seele zu blicken und eine Verbindung zwischen dem Körper, der menschlichen Hülle, und der Seele zu schaffen. In Gabon, den Ritualen von Iboga, sind Spiegel auch Werkzeuge zum Erwecken des Bewusstseins eines Menschen.

Paul Hance verbindet seine lange und kontinuierliche Forschung über den respektvollen und zeremoniellen Umgang von Materialen mit den kulturellen Nutzungen von Spiegeln als ein Gerät zur Erforschung des Selbst und der (Seele) Psyche. In der Tat kann die Manufaktur von Spiegeln als eine Metapher für die Verflechtungen innerhalb des Lebens gelesen werden:

Die Produktion von mundgeblasenem Glas ist eine Recherche von Oxiden, Oxidation-Reduktion, Temperaturen und unendlicher Präzision. In den atomischen Strukturen von Glas werden die einzelnen Atome desorganisiert und finden dann in der Erstarrungssphase eine neue Ordnung. Dieses Chaos erlaubt die Veränderung der Natur von Glas. Durch den Gebrauch verschiedener Mineralien, wie Kobalt und Gold,entstehen Farben als neue Eigenschaften. Es wird ein alchemistischer Prozess der Transformation.

Die Rasa Spiegel stehen im Dialog mit den Bänken, designed und hergestellt von Brunhilde Bordeaux-Groult (FR) und Robert Elfgen (DE). Sie sind essenziell für die Ausstellung, da sie den Besucher zur Verlangsamung einladen und die „Passage” des Selbst zu erfahren. Beide Künstler setzen großen Fokus auf die Nobilität des Materials, insbesondere Holz und Textilien, sowie die Bedeutung von Handmanufaktur.

Ausstellung Passage