Literaturübersetzen online Bild: Hugo Comte

Jo Güstin : „Coucou ou le non-métissage“ - Online-Workshop im Rahmen von „Blick in die Zukunft – Gegen das Vergessen: Kurzgeschichten aus afrikanischen Kontexten“

30. November 2020
18:00 - 19:30

Veranstaltungs-Infos

Online-Workshop in deutscher und französischer Sprache rund um die Themen Übersetzen und Kreatives

Jo Güstin stellt die Kurzgeschichte „Coucou ou le non-métissage“ aus ihrer Sammlung 9 Histoires Lumineuses où le bien est le mal vor, in der es um die kleine, schwarze Coucou geht, die den Rassismus ihrer Umwelt und ihrer eigenen Mutter so internalisiert hat, dass sie sich nichts sehnlicher wünscht, als weiß zu sein. Durch die naiven Kinderaugen ihrer Protagonistin und in dazu passender, simpler Sprache erzählt Jo Güstin von den alltäglichen Erfahrungen, die das Selbstbild Coucous prägen. Esther Klehm stellt ihre deutsche Übersetzung des Texts vor und diskutiert mit der Autorin – die auch fließend deutsch spricht und selbst als Übersetzerin tätig ist – die thematischen und stilistischen Besonderheiten des Texts sowie die verschiedenen Herausforderungen und Möglichkeiten seiner Übersetzung.

Jo Güstin (verwendet weibliche Pronomen bzw. hat sich noch nicht auf Pronomen festgelegt) ist eine intersektionale Komikerin, Kreative und Schreibende für jede Kunstform, die einer Geschichte bedarf. Mit den Mitteln von Fiktion und Comedy dekonstruiert sie das cis-hetero-weiße Patriarchat. 2016 wurde ihr experimenteller Kurzfilm Aux Mots de couleur bei Cineffable, dem Internationalen Lesbischen und Feministischen Filmfestival in Paris, gefeiert. Nach ihrer tragikomischen Kurzgeschichtensammlung 9 Histoires lumineuses (Présence Africaine, 2017), verurteilte Jo Güstin in ihrem scharfzüngigen Roman Ah Sissi (Présence Africaine, 2019) Frankreichs Umgang mit rassifizierten Frauen*. Seit 2018 performt sie ihre Standup-Show Je n’suis pas venue ici pour souffrir, OK? Jo Güstin studierte in Kamerun, Frankreich, Japan und Deutschland. Seit sie sich 2019 dauerhaft in Toronto (Kanada) niederließ, wurde der Künstlerin/Aktivistin bewusst, dass sie als queere, schwarze, genderfluide Frau* nirgendwo heimisch ist. Sie möchte, dass alle queeren BIPOCs rund um die Welt, die dieses Gefühl teilen, in ihrer Kunst ein Zuhause finden können.

Übersetzungsprojekt des Masterstudiengangs Literaturübersetzen der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf in Kooperation mit stimmen afrikas e.V.

Online-Workshop von 18:00 bis 19:30 Uhr auf Cisco Webex

Anmeldung erforderlich per Mail an lena.riebl@hhu.de

30. November 2020
18:00 - 19:30

Eintritt: gratuite

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