Léon Werths und Zygmunt Klukowskis Tagebücher Bild: Leon Werth links und Zygmunt Klukowski rechts

Léon Werths und Zygmunt Klukowskis Kriegstagebücher

30 mai 2022
19:00 - 20:30

Veranstaltungs-Infos

Zeugnisse aus der deutschen Besatzungszeit in Frankreich und Polen 1939/40 bis 1944/45. Kommentierte Lesung von Prof. Dr. Winfrid Halder mit Jörg Hustiak, WDR-Sprecher und Schauspieler.
 

»Aber irgendetwas vom Grund des Menschen wird Hitler vernichten.«

Den Namen des französischen Schriftstellers Léon Werth (1878–1955) haben Millionen Leserinnen und Leser in aller Welt gelesen, aber wohl meist nicht wirklich wahrgenommen. Denn Werth ist der Widmungsträger des berühmtesten Buches seines engen Freundes Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944), des Kleinen Prinzen nämlich. Als der in die USA emigrierte Saint-Exupéry das Buch dort zuerst 1943 veröffentlichte, lebte Werth weiterhin im seit 1940 von deutschen Truppen besetzten Frankreich – angesichts seiner jüdischen Herkunft im Verborgenen, denn der antisemitische Massenmord hatte auch sein Land erfasst. Werth, stets ein aufmerksamer politischer Zeitgenosse, führte Tagebuch und beschrieb, was ihn bedrängte und beängstigte, aber auch das, worauf er seine Hoffnungen setzte.



Ähnlich erging es dem polnischen Arzt Zygmunt Klukowski (1885–1959), der in der Nähe von Zamość ein Krankenhaus leitete: Auch er wurde Zeuge der deutschen Besetzung seiner Heimat und der anschließenden rigorosen, ja mörderischen Besatzungspolitik. Die Tagebücher Klukowskis, der sich auch der polnischen Widerstandsbewegung anschloss, gehören zu den wichtigsten Zeugnissen dieser Zeit aus erster Hand. In der Veranstaltung werden ausgewählte Textpassagen gelesen und in ihren historischen Kontext eingeordnet.

Leon Werth, Als die Zeit stillstand, Tagebuch 1940-1944, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2017, ISBN 9783103972498

Klukowski‚ Zygmunt, Tagebuch aus den Jahren der Okkupation 1939–1944, Herausgegeben von Christine Glauning und Ewelina Wanke. 2019, Aus dem Polnischen übersetzt von Karsten Wanke. ISBN: 978-3-86331-244-2

Veranstalter: Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus. In Kooperation mit: Polnisches Institut Düsseldorf und Institut français Düsseldorf

Das Gerhart-Hauptmann-Haus / Deutsch-osteuropäisches Forum (früher „Haus des Deutschen Ostens“) ist Sitz der gleichnamigen Stiftung und befindet sich an der Bismarckstraße 90 in Düsseldorf. Der Bau wurde von Walter Kroner und Bruno Lambart von 1960 bis 1962 erbaut. Die Stiftung dient der Auseinandersetzung mit der europäischen und deutschen Zeitgeschichte und weist eine umfangreiche Spezialbibliothek zur Geschichte Ostmittel- und Osteuropas auf.

30 mai 2022
19:00 - 20:30

Entrée frei

Gerhart Hauptmann Haus
Bismarckstraße 90
40210 Düsseldorf
Allemagne