Leila Slimani (c) Francesca Mantovi Lesung Schauspiel Frankfurt

Die franco-marokkanische Schriftstellerin Leïla Slimani stellt ihren Roman „Schaut, wie wir tanzen“ vor

20. Oktober 2022
19:30 - 21:00

Veranstaltungs-Infos

Die Goncourt-Preisträgerin und literarische Weltstar Leïla Slimani kommt zur Frankfurter Buchmesse! Im Schauspiel präsentiert sie den zweiten Teil ihrer faszinierenden marokkanischen Trilogie „Das Land den Anderen“ (Le Pays des autres). In „Schaut, wie wir tanzen“ (Regardez-nous danser) kehrt Aïcha Belhaj nach vier Jahren Medizinstudium in Straßburg nach Marokko zurück. In Frankreich bereiten die Student*innen Mai 1968 vor aber in Marokko ist die Welt noch wie erstarrt.

(c) Gallimard (c) Francesca Mantovani Gallimard (c) Luchterhand

Sie ist eine der wichtigsten Stimmen Frankreichs und ihre Bücher sind internationale Bestseller. Die franco-marokkanische Autorin Leïla Slimani hat sich vorgenommen, eine große historische marokkanische Familiensaga in drei Teile zu erzählen. Sie lässt sich dabei von der der Geschichte ihrer eigenen Familie inspirieren: Ihre Großmutter Mathilde, eine junge Elsässerin, hat nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs einen Marokkaner geheiratet und ist nach Meknes ausgewandert.

Slimanis neuer, von Amelie Thoma übersetzter Roman ist die Fortsetzung des 1. Teils „Das Land der Anderen“ (La guerre, la guerre, la guerre). 1968 kehrt Aïcha, die Tochter von Mathilde und Amine, nach ihrem Medizinstudium in Straßburg zurück nach Marokko. In Frankreich gehen die Student*innen auf die Straße, von den Barrikaden tönt der Ruf nach gesellschaftlicher Veränderung. Doch in ihrer Heimat trifft die angehende Ärztin auf eine erstarrte Welt. Die Farm von Aïchas Vater floriert zwar, die Familie allerdings ist zerrissen. Ihr Bruder Selim verschwindet in einer Hippiekommune an der Küste und versinkt im psychodelischen Drogenrausch. Wie soll Aïcha sich behaupten in einem Land, in dem bisher nur Männer Ärzte sind und das von einem autoritären König regiert wird? Am Abend der Mondlandung begegnet sie in einer Strandbar bei Casablanca einem Wirtschaftsstudenten, den alle nur »Karl Marx« nennen. Er ist Teil einer intellektuellen Jugend, die das Land erneuern möchte. Kann Aïcha mit ihm ihren Traum von einem unabhängigen Leben verwirklichen?

In diesem Roman setzt Leïla Slimani ihre Reflexion über unsere zeitgenössischen Gesellschaften und die Beziehung zwischen Geschlecht und Kolonialisierung fort.

Für einen Vorgeschmack auf die Lesung kann man sich die Diskussion mit Leïla Slimani und der Philosophin Elsa Dorlin, die wir anlässlich der Buchmesse 2020 organisiert hatten, anschauen: https://www.youtube.com/watch?v=VzCMdRRiLCU (auf Deutsch) oder https://www.youtube.com/watch?v=InioL3N6BgQ (auf Französisch).

Ein Tag nach der Lesung im Schauspiel tritt Leïla Slimani um 13 Uhr im Frankfurter Pavilion auf der Buchmesse für ein Gespräch mit dem französischen Autoren Olivier Guez und mit dem deutschen Autoren Florian Illies auf: https://www.institutfrancais.de/frankfurt-m/event/geschichte-und-identitaet-ein-gespraech-mit-leila-slimani-olivier-guez-und

Die Lesung mit Leïla Slimani im Schauspiel wird vom Literaturhaus Frankfurt mit der Unterstützung des Institut français Frankfurt organisiert.

Moderation: Barbara Wahlster, Leiterin der Literatur-Redaktion bei Deutschlandradio Kultur

Sprecherin: Agnes Kammerer, Schauspielerin, Mitglied des Ensembles am Schauspiel Frankfurt

Informationen und Tickets: https://www.schauspielfrankfurt.de/spielplan/a-z/leila-slimani/ 

20. Oktober 2022
19:30 - 21:00

Eintritt: 22
Ermäßigter Preis: 12

Schauspiel Frankfurt
Neue Mainzer Str. 17
60311 Frankfurt