J.-O. Boudon (Privat)

Jacques-Olivier Boudon: « Napoléon, le dernier Romain »

26. Mai 2021
19:00 - 20:30

Veranstaltungs-Infos

Vortrag (in französischer Sprache) vom Historiker Jacques-Olivier Boudon zum 200ten Todestag von Napoléon Bonaparte. In Kooperation mit der Deutsch-Französischen Gesellschaft Frankfurt.

Online-Vortrag am Mittwoch, 26. Mai 2021, um 19 Uhr. Anmeldung erforderlich

Er ist einer der großen Spezialisten für Napoléon und gerade jetzt, wo der zweihundertste Todestag des französischen Kaisers gedacht wird, sehr gefragt. Prof. Dr.  Jacques-Olivier Boudon nimmt sich dennoch Zeit, mit uns einen Abend zu verbringen und über den Mann zu sprechen, dem er rund vierzig (!) Bücher gewidmet hat. Der Online-Vortrag, unter dem Titel « Napoléon, le dernier Romain » wird in Kooperation mit der Deutsch-Französischen Gesellschaft Frankfurt veranstaltet und findet in französischer Sprache statt. Den Link zur Veranstaltung bekommt man nach einer Anmeldung vor dem 21. Mai bei Susanne Laubach von der DFG: laubach@dfg-frankfurt.de.

Zum Thema des Vortrages: Um Napoleon zu verstehen, um die Faszination zu verstehen, die er zweihundert Jahre nach seinem Tod auf uns ausübt, müssen wir durch Rom gehen. Stendhal erzählt uns in den ersten Zeilen von Die Kartause von Parma: Nach so vielen Jahrhunderten hatten Cesar und Alexander einen Nachfolger. Was? Wir ziehen es vor, die Antike als nettes Dekorum zu betrachten, das schöne Bild eines als Römer verkleideten Napoleon anzubieten, obwohl es durchaus seine DNA sein könnte. Vom Eroberungsdrang bis zur endgültigen Apotheose hat Napoleon Bonaparte seine goldene oder schwarze Legende in den antiken Marmor gemeißelt, indem er seine Regierung zu einem Abriss der römischen Geschichte machte, von den Anfängen der Republik bis zu den Herrschaften Konstantins und Justinians, indem er den Religionsfrieden begünstigte, das Bürgerliche Gesetzbuch förderte ... oder einen wahren Personenkult organisierte, getreu den von dargestellten blutrünstigen Kaisern. Denn vom alten Rom behält Napoleon vor allem die Lektion der Unsterblichkeit. Könnte der erste Kaiser der Franzosen der letzte Römer sein? Diese Frage stellt Jacques-Olivier Boudon in seinem letzten Essay über Napoleon (Napoléon, le dernier Romain, éditions Les Belles Lettres), sie wird auch das Thema seines Frankfurter Vortrages sein wird.

Für die, die sich für das Thema interessieren: Zum 200ten Todestag von Napoleon haben wir ein Video mit der Stadt Hanau gedreht, das auf YouTube zu sehen ist: https://www.youtube.com/watch?v=cJ3xEc_2_Pk .

 

Jacques-Olivier Boudon ist ehemaliger Schüler der École Normale Supérieure, hat in Geschichtswissenschaft der Neuzeit promoviert und habilitiert, und hat seit 2003 den Lehrstuhl für die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, insbesondere Frankreichs, an der Universität Paris IV Sorbonne inne. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen die Geschichte der Französischen Revolution und des Ersten Kaiserreichs sowie die Religionsgeschichte. Er ist ein anerkannter Spezialist für Napoléon und die napoleonische Zeit. Im Rahmen seiner wissenschaftlichen Tätigkeit ist er seit 1999 Präsident des Institut Napoléon und Herausgeber der Revue de l'Institut Napoléon.

Zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen gehören:

Le Consulat et l’Empire, Paris, Montchrestien, coll. « Clefs Histoire », 1997. Napoléon à Sainte-Hélène : de l’exil à la légende, Montréal, Fides, coll. « Les Grandes conférences », 2000. Histoire du Consulat et de l’Empire (1799-1815), Paris, Perrin, 2000. Napoléon et les cultes : les religions en Europe à l’aube du XIXe siècle (1800-1815), Paris, Fayard, 2002, 370 p. Napoléon Ier et son temps, Paris, Vuibert, coll. « Regards d’auteurs », 2004. La France et l'Europe de Napoléon, Paris, Armand Colin, coll. « U », 2006. Le roi Jérôme, Paris, Fayard, 2008. Les Bonaparte : regard sur la France impériale, La Documentation française, dossier no 8073 de janvier-février 2010. Napoléon et la campagne de Russie 1812, Paris, Colin, 2012. Napoléon et la campagne de France 1914, Paris, Colin, 2014. Citoyenneté, République et démocratie, Paris, Colin, 2014. Napoléon et la dernière campagne. Les Cent jours, Paris, Colin, 2015. Napoléon. Deux cents ans de légende. Histoire de la mémoire du Premier Empire, Paris, Soteca, 2016.  L'Empire des polices : comment Napoléon faisait régner l'ordre, Vuibert, 2017. La Campagne d'Égypte, Paris, Belin, 2018.

Seine letzten Veröffentlichungen beschäftigen sich insbesondere mit dem Ende der napoleonischen Ära: Napoléon et la dernière campagne. Les Cent-Jours 1815, Paris, Dunod, 2021 et Napoléon et la campagne de France - 1814, Paris, Dunod, 2021. Napoléon et la campagne de Russie 1812, Paris, Dunod, 2021.

2016 ist sein gemeinsam mit Pierre Horn und Gabriele B. Clemens herausgegebene Buch Erbfeinde im Empire? Franzosen und Deutsche im Zeitalter Napoleons auf Deutsch beim Thorbecke Verlag erschienen.

 

Ein Ereignis im Rahmen der „2021 Année Napoléon“: https://fondationnapoleon.org/activites-et-services/histoire/2021-annee-napoleon/ 

26. Mai 2021
19:00 - 20:30

Eintritt: Kostenlos