Bandeau Luis Bunuel

Abschluss der Lecture & Film Reihe über Luis Buñuel „Kino am Abgrund der Moderne“

01. Juni 2023 - 29. Juni 2023

Veranstaltungs-Infos

Zwei Meisterwerke auf Französisch „Le charme discret de la bourgeoisie“ und „Cet obscur objet du désir“ sind im Kino des Filmmuseums DFF samt Vortrag zu sehen.

© Serge Silberman, Unifrance, Jugendfilm Verleih

 

Le charme discret de la bourgeoisie / Der diskrete Charme der Bourgeoisie (1972)

Donnerstag, 1. Juni, und Samstag, 3. Juni 2023

Am Donnerstag, 1. Juni wird der Film von dem Vortrag (in englischer Sprache) „Film Surréaliste: The Indiscreet Charm of Disgust“ um 20 Uhr von Marie Rebecchi begleitet. Sie ist „professeure associée“ für Ästhetik und Filmgeschichte an der Universität Aix-Marseille und Autorin des Buches Paris 1929. Eisenstein, Bataille, Buñuel.

Zum Film: Aus diesem Film sind „kult“-Sätze entstanden, wie man ein trocknes Martini zubereitet, oder ob man Rotwein zu Fisch trinkt. Die Abendgesellschaft besteht aus zwei reichen französischen Ehepaaren, einer jungen Frau und einem angeblichen Botschafter. Ein harmloser Irrtum, ein makabrer Zufall, kleine Widrig- und Seltsamkeiten verhindern ein ums andere Mal die geplanten Diners. Dennoch werden immer die Formen gewahrt, die Äußerlichkeiten, die kleinen Selbstverständlichkeiten des „savoir vivre“. Den diskreten Charme der Bourgeoisie kann nichts erschüttern. Die Gesellschaftssatire „Der diskrete Charme der Bourgeoisie“ gilt als einer der erfolgreichsten Filme des Spaniers Luis Buñuel.

 

Cet obscur objet du désir / Dieses obskure Objekt der Begierde (1977)

Montag, 29. Juni 2023

Der Film wird von dem Vortrag um 20 Uhr (in französischer Sprache mit Übersetzung) „Conchita in Cet obscur objet du désir: A Heroine of Testamentary Dimensions?“ von Arnaud Duprat begleitet. Der „professeur associé“ an der Universität Rennes 2 hat Le dernier Buñuel verfasst und schreibt gerade an einem Buch über die Verbindungen zwischen Buñuel und dem französischen Kino.

Zum Film: In einem Zug zwischen Sevilla und Madrid erzählt Mathieu Fabert (Fernando Rey) seinen Mitreisenden von seiner herzzerreißenden Leidenschaft für Conchita, eine junge Frau, die sich ihm immer wieder entzogen hat. Dieser ältere, müßige und wohlhabende Mann lernt ein viel jüngeres Mädchen (Carole Bouquet und Angela Molina) spanischer Herkunft kennen, das in Frankreich arbeitet. Sie gefällt ihm und er begehrt sie. Sie beteuert ihre Jungfräulichkeit und weigert sich, sich ihm hinzugeben. Die Verwicklung der beiden Figuren führt sie bis zur Gewalt und Absurdität. Gleichzeitig entsteht aus dieser Situation heraus eine subtile und starke Verbindung.

Luis Buñuel (1900–1983) ist ein mexikanischer Filmemacher spanischer Herkunft, der gegen Ende der Stummfilmzeit als surrealistischer Regisseur bekannt wurde. Er zählt zu den bedeutendsten Filmregisseuren des 20. Jahrhunderts. Mit „Un Chien Andalou“ verlieh er dem Surrealismus sein prägendes Gesicht und dem Kino eine neue Dimension. Wie kein zweiter verstand Buñuel das Kino als Kunst einer revolutionären Einbildungskraft und erkundete in seinen Filmen die Abgründe der Moderne zwischen utopischer Hoffnung und säkularer Katastrophe.

Die Lecture & Film-Reihe „Luis Buñuel: Kino am Abgrund der Moderne“ wird durchgeführt vom Kino des DFF – Deutsches Filmmuseum & Filminstitut und dem Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität gemeinsam mit dem Forschungsverbund „Normative Ordnungen“, der Forschungsinitiative „ConTrust“ und dem DFG-Graduiertenkolleg „Konfigurationen des Films“ (www. konfigurationen-des-films.de) an der Goethe-Universität, in Kooperation mit der hessischen Film- und Medienakademie.

01. Juni 2023 - 29. Juni 2023

Deutsches Filmmuseum & Filminstitut
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt