parlons-en

Parlons-en ! „Ich glaube Dir.“ Über Zeug*innenschaft und intersektionalen Feminismus

08. März 2023
19:00 - 20:00

Veranstaltungs-Infos

[GESPRÄCH]
mit Leyla Sophie Gleissner
École Normale Supérieure in Paris, Universität Wien 

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Parlons-en !“ laden wir Menschen ein, mit denen wir zu gesellschaftsrelevanten Themen in den Dialog treten möchten. Was bewegt, was motiviert sie - welche Sorgen, welche Wünsche haben sie? Im Salonambiente werden Gedanken ausgetauscht, Geschichten erzählt, Wissen geteilt, Systeme hinterfragt und alltägliche Wahrnehmungen herausgefordert. Nehmen Sie Platz und werden Sie Teil zeitkritischer Diskussionen - ob zuhörend, grübelnd oder nachfragend. Dazu gibt es ein Glas Wein, wenn Sie möchten.

Anlässlich des feministischen Kampftages

Bezeugen ist nicht beweisen. Deshalb sind Zeug*innen auf den Glauben anderer angewiesen. Im Kontext von Gewalt und Diskriminierung wird deutlich, dass Frauen und Mitglieder anderer strukturell benachteiligter Gruppen besonders häufig Zweifel ausgesetzt sind – vor allem dann, wenn sie ein Geschehen bezeugen, dass sie selbst unmittelbar betrifft.

Wem wird geglaubt? Wem nicht? Welches Wissen und welche Sprachformen werden anerkannt, welche verneint? Und was ist, wenn das Erlebte sich womöglich gar nicht ausdrücken lässt?

Mit diesen Fragen hat sich Leyla Sophie Gleissner im Rahmen ihrer philosophischen Forschungen intensiv auseinandergesetzt. Bei „Parlons-en !“ diskutiert sie die Notwendigkeit eines unbedingten Glaubens an Zeug*innenschaften im feministischen Kontext. Unter Berücksichtigung intersektional-feministischer Theorie- und Praxiszugänge möchten wir so über die mit Zeug*innenschaft verbundenen Herausforderungen sowie über Wege des politischen Widerstands ins Gespräch kommen.



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GAST:

Leyla Sophie Gleissner ist Doktorandin der Philosophie an der École Normale Supérieure in Paris und wissenschaftliche FWF-Projektmitarbeiterin an der Universität Wien, mit Forschungsaufenthalten an der New School for Social Research in New York, an der Universität Heidelberg und am Institut für Diaspora- und Genozidforschung Bochum. Sie schreibt als Gastautorin von "10nach8" bei ZEIT ONLINE und als freie Autorin für das "Philosophie Magazin“. Ihr Interesse gilt den Möglichkeiten wie den Grenzen von Sprache und Erinnerung im Kontext von Trauma und Überleben unter Berücksichtigung intersektionaler Perspektiven.



MODERATION:

Feryal Yosofy absolvierte ihr interkulturelles Masterstudium der deutsch-französischen Studien in Tübingen und Aix-en-Provence. Aktuell arbeitet sie in der Kulturabteilung des Institut français Mainz. Im Rahmen ihrer Masterarbeit beschäftigte sie sich mit weiblichen Exilerfahrungen in Frankreich anhand ausgewählter Autobiographien. Diese erhielt 2020 den Exzellenzpreis der Deutsch-Französischen Hochschule/Université franco-allemande und wurde vom Kultursender Arte gefördert.

In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz

08. März 2023
19:00 - 20:00

Eintritt: frei

Institut français Mainz
Schillerstraße 11
55116 Mainz

Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz