Frankreich unterhält Kulturvertretungen in ganz Deutschland. Das Institut français Deutschland ist bundesweit mit 13 Standorten vertreten. Weitere 12 Städte beherbergen ein Deutsch-Französisches Kulturzentrum.
Shumona Sinha, geboren 1973 in Kalkutta, lebt seit 2001 in Frankreich. Ihr vielfach ausgezeichneter Roman »Erschlagt die Armen!« (2011, dt. 2015) machte sie international bekannt. »Das russische Testament« (Edition Nautilus // Aus dem Französischen von Lena Müller) führt uns in das Kalkutta der 1980er Jahre. Dort, im kommunistischen Westbengalen, wächst Tania als Tochter eines russischen Buchhändlers auf. Allein gelassen von einer lieblosen Familie wird die Literatur ihr Fluchtort und schließlich ihr Lebensweg. Der neue Roman der gefeierten Autorin ist.
Das russische Testament - Eine Ode an die Literatur als Exil und an die Sprache als Weg in die Freiheit
Tania wächst in den 1980er Jahren in Kalkutta auf. Ihren russischen Vornamen hat sie von ihrem Vater, der eine kleine Buchhandlung betreibt. Von ihrer Mutter ungeliebt und auch von ihm nicht beschützt, findet sie Zuflucht in Büchern. Im kommunistischen Westbengalen ist die russische Kultur überall, und so verschlingt Tania erst russische Kinderbücher und träumt später von der Welt Tschechows und Gorkis.
Erst als Studentin gelingt es Tania, sich von ihrer Familie zu befreien und ihrer Sehnsucht nach der fremden Kultur zu folgen: Fasziniert spürt sie dem Schicksal des jüdischen Journalisten und Verlegers Lew Kljatschko nach, der seinen Verlag Raduga in der Stalinzeit schließen musste und nur dank einer Intervention Maxim Gorkis dem Todesurteil entging. Bei Raduga waren in den 1920er Jahren surrealistische, unideologische Bücher für Kinder und Erwachsene erschienen, übersetzt in die ganze Welt, so auch ins Bengalische.
Kljatschko starb schon 1933, doch Tania nimmt Kontakt zu seiner inzwischen über achtzigjährigen Tochter auf, die in einem Altenheim in Sankt Petersburg lebt, und die beiden ungleichen Frauen, die doch ähnliche Kämpfe durchlebt haben, nähern sich einander an.
Kraftvoll, poetisch und farbenreich erzählt Shumona Sinha von drei Menschen im Bann der Literatur, die für sie nichts weniger als Freiheit bedeutet.
MI 24.11.21 | 18 Uhr | Saal & Stream
Im Rahmen des LITERATURFESTES MÜNCHEN 2021
Moderation : Judith Heitkamp (BR) / Lesung : Sabrina Khalil /Sprachen: Französisch und Deutsch
SAALTICKET: Euro 12.- / 8.- // KOMBITICKET 24.11. mit der Lesung mit Florian Illies um 20 Uhr: Euro 20.- / 12.-
STREAMTICKET*: Euro 5.- (Einzelticket) // Euro 10.- (Paarticket) // Euro 15.- (Family & Friends)
24. November 2021
18:00 - 20:00
Literaturhaus München
Salvatorplatz
1
80333
München