SANARY. Exil im Paradies – Orage en plein soleil

24. September 2020
20:00 - 21:30

Flüchtlinge. Gemeint sind immer die Anderen. Aber auch Deutsche waren schon Flüchtlinge. Bedeutende Schriftsteller wie Thomas Mann, Lion Feuchtwanger, René Schickele, Franz Werfel
und ihre Frauen strandeten in den 1930-er Jahren auf der Flucht vor der NS-Diktatur in Südfrankreich. Exil bedeutet Verlust von Sprache und kreativer Identität. Auch unter Palmen. Gestern. Heute. Morgen.

"Die Arbeitsweise aus Recherche und szenischer Umsetzung, die sonst blutlos wirken kann, erblüht in „Sanary“zu beeindruckender Vitalität. Alles stimmt: die Auswahl und Montage der Texte, die Präsenz der drei Interpreten und die überzeugende Lösung, eine sodurch und durch literarische Angelegenheit zweisprachig zu realisieren." (Heike Marx in die Rheinpfalz vom 26.06.20)

"Ja, Exil zerrieb, machte klein und elend: aber Exil härtete auch und machte groß, reckenhaft. Das Leben des Bodenständigen, des Sesshaften verlangt und verleiht andere Tugenden als das Dasein des Nomaden, des Freizügigen. (...) Der Emigrant hatte weniger Rechte als die andern, aber viele Beschränkungen, Pflichten und Vorurteile der andern fielen von ihm ab. Er wurde wendiger, schneller, geschmeidiger, härter." - Aus dem Roman Exil (1940) von Lion Feuchtwanger

Von und mit: Catherine Javaloyès, Boris Ben Siegel, Petra Weimer

Design Konzept: Roxana N.G. Kreis

Tongestaltung: StePHan Schmidt

Musikauswahl: Ensemble

Wir bedienten uns der Worte folgender Autoren:

Sybille Bedford / Bertold Brecht / Albert Camus / Jean-Claude Capèle Lion Feuchtwanger / Marta Feuchtwanger / Manfred Flügge / Max Hoka / Michèle Kahn / Katia Mann / Klaus Mann / Thomas Mann / Ludwig Marcuse / Julius Maier-Graefe / Ingrid Müller-Münch / Magali Nieradka-Steiner / René Schickele / Marie-Louise Staiber / Wilhelm von Sternburg / Paul Valéry / Franz Werfel / Alma Mahler-Werfel

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