Buchcover Das Schachbrett, Porträt Jean-Philippe Toussaint, Buchcover L'Échiquier

„Das Schachbrett“ – L’Échiquier : Lesung mit dem Schriftsteller Jean-Philippe Toussaint

17. April 2024
19:00 - 20:30

Veranstaltungs-Infos

„Candide mit belgischem Paß“ oder „Tatie mit verbaler Sprache“, so wird der belgischer Schriftsteller Jean-Philippe Toussaint beschrieben. Sein neues Buch, eine spannende Autofiktion, stellt er gemeinsam mit seinem deutschen Verleger Joachim Unseld (Frankfurter Verlagsanstalt) im Rahmen der Frankfurter Premieren des Kulturamtes vor. Die Plätze sind begrenzt, um Anmeldung per E-Mail an kulturportal@stadt-frankfurt.de wird gebeten.

„Das Schachbrett“ – L‘Échiquier: Der Verleger Joachim Unseld behaupte, Das Schachbrett sei „der Roman, den niemand von Jean-Philippe Toussaint erwartet hatte, inklusiv sich selbst“. Als im Frühjahr 2020 von einem Tag auf den anderen sämtliche Pläne Toussaints wegen der Pandemie über den Haufen geworfen werden, beginnt er, Stefan Zweigs Schachnovelle zu übersetzen. Das ist seine erste Übersetzung, und er ist besser im Schach als im Deutsch.

In der spannenden Autofiktion „Das Schachbrett“ beschreibt Jean-Philippe Toussaint auf humorvolle Weise die Fallstricke dieser Übersetzung. Tag für Tag übersetzend entsteht dabei, fast ungewollt, ein Buch (tatsächlich unter dem Titel Échecs bein Minuit erschienen). Was der Autor in dem Moment noch nicht ahnt: Das Buch, das er im Begriff ist zu schreiben, nimmt unter seiner Hand einen autobiographischen Charakter an. Zum ersten Mal spricht Toussaint von sich in der ersten Person. Wir blicken Jean-Philippe Toussaint über die Schulter, wenn er schreibend zurück in seine früheste Kindheit geht, vom Leben – und vom Tod – erzählt. Wir erfahren, wie sich seine Berufung zum Schriftsteller offenbarte. 

Eine Reise in 64 Kapiteln beginnt, die den 64 Feldern eines Schachbretts entsprechen. Denn um das Schachspiel dreht sich alles in diesem Buch, Schach ist Dreh- und Angelpunkt seiner ausschweifenden Erinnerungen. 

Entstanden ist ein „wunderbares und extrem intelligentes Buch mit einer sehr hohen Auffassung von dem, was Literatur sein muss“ (Transfuge). Frédéric Beigbeder äußerte begeistert: „Ich musste oft an Modiano denken, als ich es las“.

Jean-Philippe Toussaint, geboren 1957, ist Schriftsteller, Drehbuchautor, Regisseur und Fotograf. Der ehemalige Juniorenweltmeister im Scrabble lebt in Brüssel und auf Korsika. Er erhielt 2005 den Prix Médicis für Fuir und 2009 den Prix Décembre für La Vérité sur Marie. 2012 präsentierte er im Musée du Louvre in Paris die Ausstellung LIVRE/LOUVRE. Sein Gesamtwerk erscheint auf Deutsch in der Frankfurter Verlagsanstalt, zumeist in der Übersetzung des Verlegers Joachim Unseld. Zuletzt erschienen seine Romane „Der USB-Stick“ (FVA 2020, auf Französisch La clé USB, Éditions de Minuit) und „Die Gefühle“ (FVA 2021, auf Französisch Les Émotions, Éditions de Minuit)), sowie „Das Verschwinden der Landschaft“ (FVA 2022, auf Französisch La Disparition du paysage, Éditions de Minuit).

Die Reihe Frankfurter Premieren des Kulturamts Frankfurt am Main stellt aktuelle Bücher (Prosa, Sachbuch, Lyrik) aus Frankfurter Verlagen oder von Autor*innen aus Frankfurt vor. Im Zentrum stehen der Austausch und das Gespräch – zwischen Autor*in und Moderator*in auf der Bühne, aber auch im Anschluss an die Lesung mit dem Publikum bei einem Glas Wein. Die Frankfurter Premieren verstehen sich als literarischer Salon für das 21. Jahrhundert.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Kulturamt Frankfurt, die auch von der DFG unterstützt wird. Büchertisch mit Exemplaren auf Deutsch (Wendeltreppe Buchhandlung) und auf Französisch (La Pause Française).

17. April 2024
19:00 - 20:30

Eintritt: 8
Eintritt ab: 4

Ausstellungshalle 1a
Schulstraße 1a
60594 Frankfurt am Main
Deutschland