Frankreich unterhält Kulturvertretungen in ganz Deutschland. Das Institut français Deutschland ist bundesweit mit 13 Standorten vertreten. Weitere 12 Städte beherbergen ein Deutsch-Französisches Kulturzentrum.
"Tout en art !" - Freie Fläche im Institut français Mainz für Nachwuchskünstler*innen aus Mainz, Rheinland-Pfalz und Frankreich! Das ist das Motto der Ausstellungsreihe von PART x Institut français Mainz. Vom 5. April bis 16. Mai werden die Bilder der Dokumentarfotografin Victoria Jung "FEVER DREAM" ausgestellt.
Seit seiner Gründung im Jahr 1718 ist New Orleans „a city on fire“. Die nach dem Regenten Philippe II. Duc d’Orléans benannte und schachbrettartig angelegte Stadt wurde Französisch, kurz Spanisch, dann wieder Französisch bis Napoleon sie schließlich an die Vereinigten Staaten verkauft hat. Bewohnt von mehr als 65 % von Afroamerikaner*innen wurde New Orleans zu einem Ort der brodelnden Kreativität und Bühne für zahlreiche Künstler*innen, Blues- und Jazzmusiker*innen.
New Orleans ist schon immer eine Stadt voller Extreme.
Spätestens seit der Zerstörung durch Hurrikan Katrina 2005, bei der die Stadt 30 % Ihrer Bevölkerung verloren hat, leben die Menschen dort in einem Zustand der steten Bedrohung. Zusätzlich zur Sturmsaison während der Sommermonate lässt der steigende Meeresspiegel unweit von New Orleans täglich ganze Landstriche für immer im Golf von Mexiko versinken. Ein während der Bauarbeiten einstürzendes Hotel im Herzen der Innenstadt, sehr hohe Mordraten oder unzählige Videos auf Social Media von Straßenschäden und Unfällen sind nur einige Beispiele einer maroden und auf viele Weisen defekten Umgebung.
Vielleicht finden deshalb dort diejenigen ein Zuhause, die nicht dem heteronormativen Gesellschaftsbild Amerikas entsprechen. Queere Reisende auf der Suche nach einem Leben frei von Konventionen. Durch Katrina sind Lücken entstanden, die unkompliziert Unterschlupf boten. Beflügelt durch den toleranten und herzenswarmen Grundtenor der heimischen Stadtbevölkerung, konnte sich eine Gruppe einzigartiger junger Menschen entfalten. Eine aufsässige und widerspenstige Subkultur, die die Kunst und die Ekstase liebt. Doch die Stadt ist wie der Sumpf, der sie umgibt: einmal drin, ist es auch für sie schwer, sich wieder von ihr zu lösen. Aus den Reisenden sind Zugezogene geworden. Sie haben hier ihre selbstgewählte Gemeinschaft gefunden, zumindest für diesen Moment.
Die Fotos von Victoria Jung zeigen das Klirren und Flimmern dieser magischen Welt auf dem stetigen Kipppunkt. Sie suchen die Nähe der eigensinnigen Protagonist*innen und interessieren sich für das Politische und die Resilienz in ihrem Alltag. Ein Alltag im ständigen Wechsel der Extreme.
PROGRAMM:
19.00 -19.30 Uhr
Empfang
19.30 - 20.00 Uhr
Artist talk mit Victoria Jung. Moderation: Feryal Yosofy
21.00 Uhr
Sounds aus New Orleans: DJ-Set von Victoria Jung aka. DJ Vixi
Victoria Jung ist eine Dokumentarfotografin aus Mainz und arbeitet überall im Städtedreieck zwischen Dortmund, Köln und Mainz. Seit 2019 ist sie im journalistischen Bereich tätig und hat für Magazine und Zeitungen wie den Spiegel, Die Zeit, das Zeit Magazin, den Stern und andere fotografiert. Ihre künstlerischen Projekte setzen sich mit sozialen Merkmalen in Subkulturen auseinander, wobei der Fokus auf der Interaktion der Gruppen mit ihrer lokalen Umgebung liegt. Das Interesse von Victoria Jung gilt der menschlichen Suche nach Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft als entscheidendem Bestandteil des Lebens. Sie schätzt Zusammenarbeit und erweitert gerne ihre Basis aus dokumentarischen Fotografien um andere Formen künstlerischen Ausdrucks.
Instagram: victoria.jung_
Webseite: https://victoriajung.de/
05. April 2024
19:00 - 22:00
Eintritt:
frei
Institut français Mainz
Schillerstraße
11
55116
Mainz