Bild: Burg Giebichenstein

Gewebte Träume. Der Bildteppich in Mitteldeutschland. Reflexionen auf Jean Lurçat

09. Oktober 2016 - 29. Januar 2017

Veranstaltungs-Infos

Die Ausstellung thematisiert den Einfluss, den das Werk des bedeutenden französischen Bildteppichkünstlers JEAN LURÇAT (1892–1966) in den frühen 1950er Jahren auf die Entwicklung der Textilen Kunst in Mitteldeutschland, speziell in Sachsen-Anhalt, hatte. Nach dem Zweiten Weltkrieg konzentrierte sich die Gobelinwirkerei in Sachsen-Anhalt, das als deren Zentrum in Deutschland gelten darf, zunehmend auf repräsentative figürliche Themen, weshalb Lurçats Werk gerade hier auf fruchtbaren Boden traf. So ist die Ausstellung, die die Entwicklung und Wandlung dieser Kunst in Mitteldeutschland anhand von repräsentativen Beispielen dargestellt, ein Plädoyer für eine großartige und eigenständige künstlerische Ausdrucksform der europäischen Kulturgeschichte und macht auf die Besonderheit einer textilkünstlerischen Tradition in unserem Sachsen-Anhalt, ihre Einmaligkeit und besondere Stellung innerhalb der mitteldeutschen Kunstgeschichte aufmerksam – deren früheste und einmalige Beispiele mit den romanischen Bildteppichen in Halberstadt und Quedlinburg im heutigen Sachsen-Anhalt entstanden und hier bewahrt und anspruchsvoll präsentiert werden.



Die Gestaltungen der Bildteppiche in privaten Werkstätten und an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, welche die Teppichkunst in Sachsen-Anhalt als traditionsreiche und international bedeutende Kunsthochschule mit der Ausbildung von Studenten im Bereich Textilkunst stark prägte, war in erster Linie malerisch. Die Thematik der Kunstwerke ist vor allem geprägt durch Fabulierfreude und Heiterkeit. Seit den 1970er Jahren verlagerte sich der Schwerpunkt der Textilgestaltung im Osten Deutschlands, vor allem an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, zunehmend hin zu Applikationsstickerei, transparenten Arbeiten, räumlichen Objekten und reliefartigen Webereien in Mischtechnik. Dennoch ist und bleibt die klassische Gobelinwirkerei die Ausgangsbasis dieser Varianten.



Die Ausstellung im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) als Korrespondenz zur Ausstellung „Jean Lurçat. Meister der französischen Moderne – Bildteppich, Malerei, Grafik“, die der Kunstverein „Talstrasse“ e. V. vom 11. August–20. November 2016 zeigt, versammelt circa 30 Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern wie Inge Götze, Ilse-Maria Krause, Inge Müller-Kuberski, Rosemarie und Werner Rataiczyk, Marielies Riebesel, Gertraud Schaar, Willi Sitte, Renate Voigt, Verena Wittmann u. a.

Eine Ausstellung des Kunstvereins „Talstrasse“ e. V. in Kooperation mit dem Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)



Die Ausstellung fügt sich in einen thematischen Schwerpunkt im sachsen-anhaltischen Ausstellungsgeschehen zur Textilen Kunst in Mitteldeutschland im Herbst 2016 ein, wozu im Einzelnen folgende Projekte gehören:



Kunstverein „Talstrasse“ e. V., 11.08.–22.11.2016

Jean Lurçat. Meister der französischen Moderne



Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), 10.10.2016–29.01.2017

Gewebte Träume. Der Bildteppich in Mitteldeutschland. Reflexionen auf Jean Lurçat mit begleitender Präsentation Marielies Riebesel – Textil (10.10.–06.11.2016)



Kunststiftung Sachsen-Anhalt, 14.08.–04.09.2016

Marielies Riebesel – Textil



Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Galerie im Volkspark, 13.10.–13.11.2016

Der unerledigte Gobelin. Werkschau der Studienrichtung Malerei/Textile Künste von Prof. Ulrich Reimkasten

Mehr Infos hier: http://www.stiftung-moritzburg.de/sonderausstellungen/vorschau/einzelansicht/?tx_ttnews[tt_news]=952&cHash=c6acfe0942f77bca79a525e6a226898d

09. Oktober 2016 - 29. Januar 2017

Gewebte Träume - Reflexionen auf Jean Lurçat
Moritzburgring 10
06108 Halle (Saale)
Deutschland