Bild: Frédéric Druot Architecture, Paris

Ausstellung: Druot, Lacaton & Vassal. Transformation als bauliches Manifest

04. Februar 2016 - 03. April 2016

Veranstaltungs-Infos

Die Archtiekturgalerie am Weißenhof zeigt die Ausstellung "Transformation als bauliches Manifest" mit Projekten der französischen Architekten Frédéric Druot, Anne Lacaton und Jean- Philipp Vassal.

„Transformation statt Sprengung“ lautet die Prämisse der Architekten Druot, Lacaton & Vassal, für die Studie+ aus dem Jahr 2004. In ihr schlagen sie vor, das Erbe der Moderne zu respektieren, anstatt die stigmatisierten Großwohnsiedlungen am Stadtrand von Paris abzureißen. Mit ihrer Strategie des Plus, bzw. des räumlichen Mehrwerts lassen sich vorhandene Strukturen mit einfachen Mitteln und vergleichsweise geringem Budget sanieren, die Grundrisse können aufgewertet und an heutige Wohnvorstellungen angepasst werden. Damit wird ein Entwurfsprinzip fortgeführt, das Lacaton & Vassal bereits 1993 bei einem ihrer ersten Projekte, dem Haus Latapie in Floirac bei Bordeaux und später in der Cité Manifeste, dem Sozialwohnungsprojekt in Mulhouse angewandt haben: Erhöhung der Lebensqualität durch Wohnraumvergrößerung. Viel Raum für wenig Geld.

x mal +: Der Wohnturm Tour Bois le Prêtre, für den das Architektentrio 2011 mit einem der höchsten Architekturpreise in Frankreich, dem Equerre d’argent, ausgezeichnet wurde, war das erste Objekt, an dem sie beispielhaft die Strategie des räumlichen Mehrwerts nachgewiesen haben. Dabei haben sie das Prinzip in der Vertikalen multipliziert: Nicht nur +, sondern x mal +. Im konkreten Fall des Tour Bois le Prêtre bedeutet dies, dass die Fläche 8.900 auf 12.500 m² erweitert werden konnte. Je nach Größe ergab sich pro Wohnung so ein Zugewinn von 25 bis 60 m² bei einer Senkung des Energieverbrauchs um ca. 60% und Baukostenvon nur 861 €/m².

paris ---> bordeaux: 2008 hat die Architekturgalerie am Weißenhof die Studie+ und das geplante Projekt in Paris bereits vorgestellt. Damals hatten die Architekten mit großen Widerständen zu kämpfen, an denen die Umsetzung des ersten Projekts zu scheitern drohte. Sieben Jahre später nehmen wir mit der Ausstellung unter dem Titel „Transformation als bauliches Manifest“ eine Bestandsaufnahme vor. Der Realisierung in Paris sind weitere gefolgt. Waren es dort noch 50 Wohnungen sind es in Bordeaux schon 530, für deren Bewohner neuer Lebensraum in hoher Qualität geschaffen wurde. Weitere sind in Planung.In einem zwanzigminütigen Film von Karine Dana mit dem Titel „The Imaginaries of Transformation“ erläutern Druot, Lacaton & Vassal ihre Entwurfshaltung und geben den stolzen Bewohnern das Wort.



druot, lacaton & vassal: Die mehrfach ausgezeichneten Architekten haben sich Mitte der 1980er Jahre beim Studium in Bordeaux kennengelernt. Seitdem verbindet die drei nicht nur eine enge Freundschaft, sondern auch eine lose Büropartnerschaft, bei der sie immer wieder projektbezogen zusammenarbeiten. Nach den ersten Berufsjahren in Bordeaux haben sie sich unabhängig voneinander um die Jahrtausendwende in Paris niedergelassen. Alle drei sind neben ihrer Bürotätigkeit als Lehrende aktiv: Anne Lacaton unterrichtet in Madrid, Jean- Philipp Vassal an der UdK in Berlin, Frédéric Druot in Düsseldorf.

Vernissage: Mittwoch, 3. Februar um 19.00 Uhr mit einem Vortrag von Frédéric Druot im Vortragssaal Neubau 2 der Staatlichen Akademie der bildenden Künste Stuttgart, Am Weißenhof 1, 70191 Stuttgart.

Der Vortrag findet in englischer Sprache statt.

Der Eintritt ist frei.

Ausstellungsöffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 14.00-18.00 Uhr, Samstag & Sonntag 12.00-18.00 Uhr

Veranstalter: Architekturgalerie am Weißenhof. Mit freundlicher Unterstützung des Institut français Stuttgart, Bogenschutz, EGS Plan, GN Bauphysik und Häuser für Kinder.

04. Februar 2016 - 03. April 2016