Aya Cissoko

Ein Leben im Ring: Die Kämpfe der Aya Cissoko

21. März 2024
19:30

Veranstaltungs-Infos

Emanzipation unter Extrembedingungen.

2011 veröffentlichte Aya Cissoko zusammen mit Marie Desplechin ihr erstes Buch „danbé“ (Ü: Würde), in dem sie ihre Erfahrungen als malische Migrantin in Frankreich reflektiert. Das Buch wurde mit dem Grand prix de l’héroïne Madame Figaro ausgezeichnet und unter dem Titel „Danbé, la tête haute“ von Bourlem Guerdjou verfilmt. Ihr zweiter Roman „n’ba“ (2016; dt. „Ma“, 2017 (Ü: Beate Thill)), den sie ihrer Mutter gewidmet hat und der ebenfalls stark autobiografische Züge trägt, erzählt eine Mutter-Tochter-Geschichte zwischen Tradition und Modernität, zwischen Afrika und Europa. Es geht um die Befreiung aus dem Klammergriff der muslimischen Tradition und gleichzeitig die Feier der eigenen Herkunft.

In ihrem neuen Buch „Au nom de tous les tiens“  (2022; dt.: „Kein Kind von Nichts und Niemand“, 2023 (Ü: Beate Thill)) schreibt Aya Cissoko an ihrer Familiengeschichte und den Lebensbedingungen, unter denen Schwarze Jugendliche in Frankreich aufwachsen, weiter. Es ist ein Brief an ihre Tochter, deren Existenz sie veranlasst, erneut ihre Stimme zu erheben, um über Diskriminierung, Rassismus, die Vorurteile und Urteile zu schreiben, denen Schwarze Menschen tagtäglich in Frankreich ausgesetzt sind. 

Von der Tochter einer alleinerziehenden Migrantin aus Mali zur Boxweltmeisterin, Politikwissenschaftlerin und zur Schriftstellerin – das ist der beeindruckende Lebensweg Aya Cissokos, die dem Einwanderungsland Frankreich einen Spiegel vorhält und zeigt, was sich hinter den unscheinbaren Fassaden dunkelhäutiger Frauen für Kulturkämpfe abspielen. 

Bei der Veranstaltung werden Auszüge aus dieser Trilogie zweisprachig gelesen und gezeichnet. Anschließendes Gespräch mit der Autorin.

Aya Cissoko wurde 1978 in Frankreich geboren. Ihre Eltern kamen Anfang der 1970er Jahre aus Mali nach Frankreich. 1986 kommen ihr Vater und ihre Schwester bei einem Brandanschlag in Paris ums Leben. Sie entdeckt das Boxen für sich als Rückzugsort und wird 2006 Amateur-Boxweltmeisterin. Ein Bruch der Wirbelsäule beendet 2010 ihre Boxkarriere. Neben ihrer schriftstellerischen Karriere, studierte Aya Cissoko Politikwissenschaften am Institut d’études politiques in Paris, wo sie auch heute noch lebt.

Moderation: Apl. Prof. Anette Bühler-Dietrich (Universität Stuttgart)

Sprache: Frz. / Dt.

Die Veranstaltung ist ein Projekt des Institut français Stuttgart und der Stadtbibliothek Stuttgart in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Stuttgart

Im Rahmen der 21. Französischen Wochen im Großraum Stuttgart mit freundlicher Unterstützung durch die Landeshauptstadt Stuttgart, Dr. Karl Eisele & Elisabeth Eisele Stiftung, Klett-Stiftung, Kooperation DB/SNCF, DS Graner Rechtsanwälte, Verein der Freunde des Institut français Stuttgart, Firma Würth.

21. März 2024
19:30

Eintritt: 4 € / ERM. 2,50 €

Stadtbibliothek Stuttgart
Mailänder Platz 1
70173 Stuttgart
Allemagne