Bild: THIS IS NOT (AN ACT OF LOVE & RESISTANCE) - Aina Alegre © Phile Deprez

Theater & Tanz

Das Büro für Theater und Tanz fördert professionelle Verbindungen und künstlerisches Schaffen durch kulturellen Austausch, indem Projekte von Künstler*innen der französischen Kulturszene unterstützt werden. Dabei erhalten besonders Werke Beachtung, die bisher kaum in Deutschland gezeigt wurden.

Das Büro für Theater und Tanz wurde 1995 gegründet, um auf die zentralen Fragen der Internationalisierung von künstlerischen Karrieren, der Vernetzung von Kulturschaffenden, der Verbesserung der Verbreitung von künstlerischen Produktionen sowie der Förderung der französischen Kultur- und Kreativwirtschaft zu antworten. Rund dreißig Jahre nach seiner Gründung ermöglichen die Expertise und das kulturtechnische Wissen des Büros für Theater und Tanz vielen Strukturen der deutschen Kulturszene eine enge Zusammenarbeit.

Das BTD setzt sich für die Vermittlung zwischen den ästhetisch und strukturell unterschiedlichen Kulturszenen in Deutschland und Frankreich ein und stellt dieses Wissen in den Dienst der darstellenden Künste. Das BTD begleitet französische Künstler*innen, meist individuell, bei ihrer Vernetzung im deutschen Kultur- und Kunstsystem und stellt Verbindungen zu Ansprechpartner*innen in Deutschland her. Darüber hinaus setzt sich das BTD dafür ein, auf die Bedürfnisse des Berufsstandes zu reagieren: Mobilität ist dabei ein zentrales Element in der beruflichen Entwicklung von französischen und deutschen Künstler*innen, Regisseur*innen, Produzent*innen und Techniker*innen. Mit seiner Expertise der zeitgenössischen Szene in Deutschland vermittelt das Büro für Theater und Tanz die notwendigen Grundlagen, um künstlerische Begegnungen zu ermöglichen sowie neue Arbeitsweisen zu entdecken. Das BTD eröffnet zudem die Möglichkeit, einen anderen Kontext, ein anderes Land zu besuchen, sich mit der Vielfalt auseinanderzusetzen und lädt dazu ein, neue Ansätze zu erproben. 

Die Tätigkeit des BTD gliedert sich dabei hauptsächlich in folgende Aufgaben: 

  • GASTSPIELE / Förderung von französischen Gastspielen in Deutschland

    Die Förderung von Gastspielen französischer Kompanien unterstützt die Sichtbarkeit von Künstler*innen sowie das Touring in Deutschland. Die Gastspielförderung trägt somit zur Dynamik und Vielfalt des zeitgenössischen künstlerischen Schaffens bei. Darüber hinaus ermöglicht die Förderung, dass Künstler*innen, die am Anfang ihrer Karriere stehen, ein internationales Profil erhalten.

    Die Förderungen werden an Institutionen und Spielstätten in Deutschland vergeben, die in Frankreich lebende Künstler*innen im Rahmen ihrer Saison oder für Programmhöhepunkte einladen. Jedes Jahr gibt es drei Antragsfristen.

    Erfahren Sie mehr über die Gastspielförderung

  • AUTOR*INNEN / Förderung zeitgenössischer französischsprachiger Theatertexte

    „Wenn ich ein Theaterstück übersetze, frage ich mich immer, welche Rolle ich in diesem Prozess spiele. Für wen übersetze ich? Sicher, für das Publikum. Denn die Zuschauer*innen sollen den Text am Ende hören. Aber auch für die Menschen auf der Bühne, denn sie sollen den Worten einen Körper geben. Und überhaupt für die Theatermacher*innen, denn sie soll meine Übersetzung inspirieren. Ein guter Theatertext muss etwas öffnen. Denn wenn andere ihn noch füllen sollen, dann brauchen sie dafür Platz.“ Lydia Dimitrov

    Genau auf diese Herausforderungen versucht das Büro für Theater und Tanz zu reagieren: Durch die Organisation von Übersetzungsworkshops, die Veröffentlichung einer Anthologie französischsprachiger Theatertexte in deutscher Übersetzung, und die Verbreitung von Theatertexten legt das BTD großen Wert auf die Besonderheiten der Theaterübersetzung.

    Um frankophone Autor*innen den deutschsprachigen Raum zugänglich zu machen, der weitgehend von einer Kultur des Ensembletheaters geprägt ist, und um die Vermittlung von Theaterautor*innen an deutsche Verlage zu erleichtern, entwickelt das Büro zudem verschiedene Förderungen für das zeitgenössische dramatische Schreiben.

    SCÈNE – Neue französischsprachige Theaterstücke

    SCÈNE - Neue französischsprachige Theaterstücke ist eine Anthologie französischsprachiger Theatertexte in deutscher Übersetzung, die 1999 vom BTD initiiert wurde. Seit 2017 wird die Reihe alle zwei Jahre herausgegeben und an Repertoiretheater im deutschsprachigen Raum – Deutschland, Österreich, Schweiz verschickt, damit die Texte den Weg zu den Dramaturg*innen finden. Seit der Entstehung der Anthologie wurden so mehr als 120 Theatertexte übersetzt und veröffentlicht, was mehr als 650 Theaterproduktionen und Lesungen ermöglichte.

    Seit 2017 ist SCÈNE ein Kooperationsprojekt zwischen dem Büro für Theater und Tanz des Institut français Deutschland, der Vertretung der Regierung von Québec, der Schweizer Kulturstiftung - Pro Helvetia und Wallonie-Bruxelles International (WBI).

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    PLATEFORME – Archiv und Magazin für Theaterübersetzung aus dem Französischen

    Anknüpfend an das Projekt SCÈNE entwickelte das Saarländische Staatstheater 2021, mit Unterstützung des Programms NEUSTART KULTUR der Bundesregierung, ein digitales Archiv. 

    Die Website ist ein Referenzportal für deutsche Übersetzungen französischsprachiger Dramatik. Ziel ist es, Theaterübersetzungen aus dem Französischen der letzten dreißig Jahre zu erfassen und zum Nachdenken über die Praxis der Übersetzung für die Bühne anzuregen.

    Erfahren Sie mehr über PLATEFORME

  • PRODUKTION / Unterstützung für die Konzeption und Produktion von Werken

    FONDS TRANSFABRIK 

    Der Fonds Transfabrik, der 2015 gegründet wurde und heute in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut durchgeführt wird, ist ein deutsch-französischer Koproduktionsfonds für die darstellenden Künste.

    Der Fonds Transfabrik soll künstlerische Projekte und Kooperationen zwischen Frankreich und Deutschland als Koproduktionspartner in den Bereichen zeitgenössischer Tanz, zeitgenössisches Theater, zeitgenössischer Zirkus, Performance, Objekt-, Figuren- und Straßentheater fördern. Der Fonds unterstützt künstlerisch anspruchsvolle Projekte, die ästhetisch innovativ sind und die künstlerische und kulturellen Vielfalt des zeitgenössischen Kunstschaffens widerspiegeln.

    Erfahren Sie mehr über den Fonds Transfabrik

    ÉTAPE DANSE 

    Das Residenzprogramm Étape Danse wurde 2011 vom Büro für Theater und Tanz ins Leben gerufen und fördert die Entwicklung und Arbeit französischer, deutscher und italienischer Choregraf*innen in den drei Partnerländern. Das Programm vereint heute die fabrik Potsdam, La Briqueterie CDCN Val-de-Marne et Mosaico Danza – Interplay Festival Turin.

    Erfahren Sie mehr über Étape Danse 

 

Das Büro für Theater und Tanz arbeitet mit festen oder einmaligen Partner*innen in ganz Deutschland zusammen. Die Karte zeigt die verschiedenen Partner*innen in jedem der 16 Bundesländer.

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Als Fachreferat der Französischen Botschaft in Deutschland erhält das BTD seit seiner Gründung Zuschüsse vom französischen Auswärtigen Amt und vom Institut français Paris und seit 2010 auch vom französischen Kulturministerium. Es führt außerdem Projekte in Zusammenarbeit mit ARTCENA (Staatliches Institut für Zirkus-, Straßen- und Theaterkunst), dem Institut français Österreich und dem Goethe-Institut, aber auch mit den französischsprachigen Partnern Wallonie-Bruxelles InternationalSACD Belgien, der Vertretung der Regierung von Québec in Berlin, dem CEAD (Zentrum für Theaterautoren), dem CALQ (Rat für Kunst und Literatur Québecs) und Pro Helvetia durch.