Prix Franz Hessel 2020

Zwei Stimmen, ein Abend: Online-Gespräch mit Emmanuelle Pireyre und Lola Randl

23. Juni 2021
18:30 - 20:00

Veranstaltungs-Infos

ONLINE-Gespräch mit den Franz-Hessel Preisträgerinnen Emmanuelle Pireyre und Lola Randl

Entdecken Sie die Werke von  Emmanuelle Pireyre und Lola Randl, zwei starken zeitgenössischen Autorinnen, die mit dem deutsch-französischen Prix Franz-Hessel ausgezeichnet wurden. 

 "Der große Garten" von Lola Randl spielt in einem winzigen Dorf in der Uckermark, das mit den meist aus Berlin kommenden Zuzüglern leben lernen muss. Aus dieser in der Umgebung von Berlin geläufigen Konstellation, die beinahe immer Spannungen erzeugt, macht Lola Randl kein politisierendes Gejammer, sondern ein anspielungsreiches, humoristisches Welttheater im Kleinen, das versucht, die Gefühlslandschaften der Gegenwart zu erkunden. Zentrum des Buchs ist der Garten, dessen Möglichkeiten die selbstbewusste, aber in botanisch-agrarischen Dingen unerfahrene Ich-Erzählerin ermitteln möchte. Überlegungen zum Obstbaumschnitt und vielem mehr werden zur Basis von feingeistigen bis derben Analogien zwischen Mensch und Pflanze. 

In "Chimères" von Emmanuelle Pireyre gehen Manipulationen genetischer und politischer Art fließend ineinander über. Die heutige Welt stellt die Vernunft auf die Probe. Die Erzählerin freundet sich mit Brigitte an, einer ganz normalen Frau, die einen Welpen aus einem Londoner Labor geschenkt bekommt. Alistair wird größer: Er ist eine Chimäre aus Hund und Mensch. Ist das bereits die Wirklichkeit oder hat Emmanuelle Pireyre hier bereits alle Vernunft hinter sich gelassen? Und diese GVO-Gesetzgebung, die es erlaubt, mit Embryonen von Mensch-Tier-Chimären zu arbeiten? Gibt es sie in Wirklichkeit? In einen heiteren, spritzigen Stil verpackt, zwingt uns Emmanuelle Pireyre zu einer Auseinandersetzung mit den wichtigsten Debatten der zeitgenössischen Ethik. Ihr Sinn für Humor und ihr Gespür für grundsätzliche und gesellschaftliche Fragen machen diesen Roman zu einer unwiderstehlichen Komödie. Emmanuelle Pireyre war bereits für Féérie générale (Seuil, Prix Médicis 2012) bei uns in Saarbücken zu Gast.

In Zusammenarbeit mit dem Büro für Buch-, Verlagswesen und Bibliotheken Deutschland

Der Franz-Hessel-Preis, der von der Stiftung Genshagen und der Villa Gillet (Lyon) ins Leben gerufen wurde, zeichnet jährlich je eine französischsprachige und eine deutschsprachige Autor*in aus. 

Anmeldung

23. Juni 2021
18:30 - 20:00

Institut Francais Saarbrücken