Ausstellung: "Vivre sa vie" - Carola Göllner

09. November 2022 - 23. Dezember 2022

Seit Ende der 80er Jahre arbeitet die Berliner Malerin Carola Göllner mit Filmmaterialien als Grundlage verschiedener Bildserien. Die Godard Serie ist zwischen 2004 und 2006 entstanden. Es handelt sich um insgesamt 17 Szenen, die ihren Ursprung in Standbildern aus Godards Klassiker „Vivre sa vie - das Leben der Nana S.“ haben. Die Wahl dieses Filmes liegt in seiner Verwandtschaft zur Malerei begründet, die sich besonders in der Komposition der Bildeinstellungen sowie der Zerlegung in präzise und nüchterne Sequenzen zeigt.

17 Schlüsselszenen des Schwarz-Weiß-Films wurden zunächst in Zeichnungen farbig interpretiert und in Themengruppen unterteilt. Dabei wurden die Einzelbilder in einen neuen Kontext gestellt und ein zyklischer Zusammenhang geschaffen, der den rein bildnerischen Aspekt des Films in den Vordergrund stellt, neue Sinnzusammenhänge schafft sowie die subjektive Ausdeutung in der Farbe konkretisiert.

Bei der malerischen Umsetzung wurden die Szenen mit Modellen im Atelier bzw. auf der Straße nachgestellt, wobei die Formate immer die gleiche Höhe haben, so dass sie als Ganzes gezeigt wiederum als Film betrachtet werden können, der in der Malerei umgesetzt und erweitert wurde.

Nach zahlreichen Umsetzungen einzelner „still pictures“ in ihren früheren Bildern war die „Godard- Serie“ der erste Zyklus, bei dem Göllner einen „Film im Film“ interpretierte. Zur Zeit arbeitet sie an einer Serie über Ingmar Bergmans „Szenen einer Ehe“.

Carola Göllner wurde 1961 in Berlin geboren. Nach dem Studium der Malerei an der Hochschule der Künste, Berlin bei W. Petrick und G. Baselitz und dem Meisterschülerabschluss 1986 hatte sie 1988 Arbeitsaufhalte im Himalaya sowie 1993 in Australien und Neuseeland. Seit 1983 hat sie zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, zuletzt in London, Paris, New York und Stockholm. Sie lebt und arbeitet in Berlin.