Deutsche Erstaufführung von "Tordre" – Rachid Ouramdane im Tanzhaus NRW

27. Januar 2017
20:00

Annie Hanauer, Ensemblemitglied der renommierten britischen Candoco Dance Company, hat eine ganz eigene Bewegungssprache entwickelt, u.a. indem sie ihre Armprothese sowohl als integralen Teil als auch als Erweiterung ihres Bewegungsspektrums nutzt.

Die aus Litauen stammende Tänzerin Lora Juodkaite entwarf bereits als Kind eine eigene Bewegungstechnik des Drehens, die sie bis zu einer atemberaubenden Virtuosität verfeinert hat. Durch langsame oder immens schnelle Drehungen um die eigene Achse erreicht sie einen Zustand der weltentrückten Trance und des unentwegten Perspektivwechsels, der bei den Zuschauenden gleichermaßen Schwindel und Faszination auslöst.

Während Rachid Ouramdane in seinem vorangegangenen Stück „Sfumato“ über körperliche Drehbewegungen eindringliche Bilder für verheerende klimatische Veränderungen und den daraus entstehenden Dynamiken von Fluchtbewegungen inszeniert, gerät „Tordre“, zu Deutsch „Drehung“, zu einer Reflexion über den Tanz selbst. Und über das, was und wie Bewegung etwas über den Einzelnen zu erzählen vermag.

 

Der französische Choreograf Rachid Ouramdane entwickelt seit Mitte der 1990er Jahre Choreografien, in denen er sich über eine ästhetisch stringente künstlerische Handschrift mit politischen und sozialen Themenfeldern befasst. Er ist Leiter des Centre Chorégraphique National in Grenoble.

„Breathtaking acceleration.“ Marie-Christine Vernay, „Libération“, 21.11.2014



Am 27. und 28. Januar 2017 um 20 Uhr 

Mehr Informationen und Reservierungen: www.tanzhaus-nrw.de