Lesung mit Wilfried N’Sondé: " Un océan, deux mers, trois continents"

24. November 2021
19:00 - 20:30

Er heißt Nsaku Ne Vunda, geboren in etwa 1583 an den Ufern des Kongo. Er wächst als Waise im Respekt der Vorfahren und Traditionen auf, wird von Missionaren erzogen und anlässlich seiner Priesterweihe auf den Namen Dom Antonio Manuel getauft. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wird er von König Bakongos zu dessen Botschafter beim Papst ernannt. Er nimmt von seiner Heimat Kongo Abschied, ohne zu wissen, dass ihn die lange Reise nach Rom durch die Neue Welt führen wird und das Schiff, auf dem er an Bord geht, voller Sklaven ist…

Un océan, deux mers, trois continents, Abenteur- und Bildungsroman zugleich, lässt diese von der Geschichte verkannte Persönlichkeit eines wahren afrikanischen Candide mit unerschöpflichem Mitgefühl eine Vielzahl von unerwarteten Ereignissen erleben, die seinen Glauben an Gott und den Menschen wanken lassen. Mit poetischem Eifer und voller Aufrichtigkeit hat Wilfried N’Sondé ein ungewöhnliches Plädoyer für Toleranz geschaffen, das die notwendigen Werte von Gleichheit, Brüderlichkeit und Hoffnung rühmt.

Wilfried N’Sondés Eltern zogen 1973 aus der Republik Kongo nach Paris, da sein Vater ein Stipendium einer Pariser Kunsthochschule erhalten hatte. Er wuchs in einem Pariser Vorort auf. N’Sondé studierte Politikwissenschaften an der Sorbonne und der Universität Paris-Nanterre bis 1991 und lebte danach 25 Jahre in Berlin. Dort trat er mit seinem Bruder Serge N’Sondé mit Chansons in einer Mischung aus Trash-Rock und Afro-Punk in Erscheinung. Er arbeitete in Charlottenburg in Sozialprojekten mit türkischen Jugendlichen. 2007 debütierte er mit dem Roman Le cœur des enfants léopards und wurde mit dem Prix Senghor de la Création Littéraire und dem Prix des cinq continents de la francophonie ausgezeichnet.

Veranstaltungsort: Heinrich-Heine-Institut

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