Frankreich unterhält Kulturvertretungen in ganz Deutschland. Das Institut français Deutschland ist bundesweit mit 13 Standorten vertreten. Weitere 12 Städte beherbergen ein Deutsch-Französisches Kulturzentrum.
Impressionismus. Deutsch-französische Begegnungen
29. Oktober 2021 - 31. Dezember 2023
Veranstaltungs-InfosNeupräsentation der Werke des Impressionismus
Mit rund 80 Exponaten – Gemälden, Plastiken und Pastellen – nimmt die Ausstellung den bedeutenden Bestand an Werken des Impressionismus in der Hamburger Kunsthalle in den Blick, um diesen in einem größeren globalen Zusammenhang zu zeigen. Vor dem Hintergrund wiedererstarkender Nationalismen stellt sich dabei auch die Frage, ob es heute noch sinnvoll ist, den Impressionismus in nationale Kategorien einzuteilen – und, falls ja, was daraus für unser Denken und Empfinden resultiert.
Die Stilrichtung des Impressionismus steht meist synonym für Frankreich: für Künstler wie Édouard Manet, Claude Monet oder Auguste Renoir, für liebliche, helle und farbenfrohe Werke, die oft Szenen im Freien zeigen, oder für eine serielle Auseinandersetzung mit Heuschobern, Kirchenfassaden und Seerosenteichen im Spiel unterschiedlicher Lichtstimmungen zu verschiedenen Tages- oder Jahreszeiten. Dass der Konnex aus ›Impressionismus und Frankreich‹ in dieser Exklusivität nicht greift, zeigt bereits ein flüchtiger Blick auf andere Länder, in denen sich der Impressionismus zwar in zeitlicher Verzögerung, aber durchaus eigenständig entfaltete. In Deutschland zählt u.a. das bekannte und schon zu Lebzeiten so benannte »Dreigestirn« aus Lovis Corinth, Max Liebermann und Max Slevogt zum Impressionismus. Schon zeitgenössische kunstwissenschaftliche Stimmen der Bewegung fassten sie zumindest als europäisches Phänomen auf.
Büßte der Impressionismus in seinem Geburtsland Frankreich spätestens mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs an Bedeutung ein, reichten in Deutschland, gerade auch im Rahmen von Akademien, impressionistische Strömungen bis weit in die 1920er-Jahre hinein. Gleichzeitig setzten sich mit Fritz Wichert (Kunsthalle Mannheim), Hugo von Tschudi (Nationalgalerie Berlin und Neue Pinakothek München), Gustav Pauli (Kunsthalle Bremen und Hamburger Kunsthalle) sowie Alfred Lichtwark (Hamburger Kunsthalle) führende Museumsdirektoren für diese Malerei ein, die dadurch Eingang in öffentliche Sammlungen fand.
Die Neupräsentation der Werke des Impressionismus beleuchtet sowohl die Unterschiede zwischen den deutschen und französischen Vertretern als auch deren Gemeinsamkeiten. Dabei gilt es auch zu fragen, mit welchen Themen sich die Maler rechts und links des Rheins beschäftigten, woher ihre wesentlichen Impulse stammten, welche Wechselwirkungen visuell und historisch nachvollziehbar sind. Als thematische Gruppen innerhalb der Schau dienen die Kapitel »Porträt«, »Landschaft«, »Inszenierte Figur«, »Stadt und Freizeit« sowie »Stillleben«.
Die »deutsch-französischen Begegnungen« sind als integraler Bestandteil des Sammlungsrundgangs in der Hamburger Kunsthalle konzipiert. Dank einer neuen attraktiven Gestaltung sind die fünf zentralen Säle im Obergeschoss der Lichtwark-Galerie zugleich zu einem eigenen inhaltlichen Bereich verbunden und laden so zum Verweilen und Schauen ein.
Begleitend zur Ausstellung erscheint eine reich bebilderte Publikation. Die Aufnahme der Neupräsentation in die App der Hamburger Kunsthalle – auch mit kurzen Videoclips zu einzelnen Werken oder Werkpaarungen – führt das Thema zudem in den digitalen Raum. Die Zweisprachigkeit der App und das Erscheinen ihrer Inhalte auf der Homepage gewährleistet eine allgemeine, überregionale Zugänglichkeit und bindet alle Interessierte unmittelbar in den Diskurs ein.
Bildnachweis: Pierre Bonnard (1867-1947): Lampionkorso auf der Außenalster 1913, Hamburger Kunsthalle, bpk, Foto: Elke Walford
Veranstalter: Hamburger Kunsthalle
29. Oktober 2021 - 31. Dezember 2023
Hamburger Kunsthalle
Glockengießerwall