Houellebecq

Michel Houellebecq: Geschichte – Telos – Religion: Workshop zu einem Unbequemen

07. März 2024
09:00 - 18:00

Veranstaltungs-Infos

Öffentlicher Workshop für Nachwuchswissenschaftler*innen, Romanisches Seminar der JGU Mainz

Organisation: Stephan Leopold, Leon Schött, Bastian Piejko

Im öffentlichen Diskurs scheint Michel Houellebecq der Hauptsache nach durch unbequeme Thesen aufzufallen, die er in Romanen und sonstigen öffentlichen Einlassungen verbreitet. Nicht selten wird er deshalb als Skandalautor und poète maudit bezeichnet. In diesem Workshop wollen wir herausarbeiten, inwiefern diese Eigenart des Unbequemen vor allem auch auf sein literarisches Œuvre zutrifft und dort gerade deshalb, weil es weniger von provokativer Eindeutigkeit denn von großer Ambivalenz gekennzeichnet ist. Hierzu gibt der Workshop Einblick in acht Forschungsperspektiven mit Schwerpunkt auf aktuellen Promotionsprojekten zu Houellebecq und bewegt sich so zwischen Werkstattgespräch, Impulsen und lebendiger Diskussion um die jeweiligen Thesen. Thematisch leitet sich das Format aus den versammelten Ansätzen ab und kreist dabei um die Themenfelder Geschichte, Telos und Religion. Die zentrale Grundthese des Workshops stellt zur Debatte, dass Geschichte (historisch, aber auch literarische Traditionen und Stile) für Houellebecq eine Art Referenzrahmen bildet, auf den sich ein verschieden geartetes Telos spannen ließe. Dieses trägt überraschenderweise immer wieder Merkmale des Religiösen in sich, wird aber beständig neu auf den Prüfstand der Zeitgenossenschaft gestellt. Die einzelnen Beiträge befragen das Œuvre Houellebecqs in unterschiedlicher Gewichtung, sodass die Antwort auf diese breite und umfassende Frage nach der aufgeworfenen Verknüpfung der drei titelgebenden Schlagworte in der gemeinsamen Diskussion der jeweiligen Ansätze gelingen soll.

PROGRAMM:

09:00 – 09:30 
Begrüßung

09:30 – 10:30 
Noëlle Miller (Wien): Gekreuzigt, gestorben und neu ausgelegt. Der (Künstler)Sohn als Schöpfer des ästhetischen Portraits Michel Houellebecqs.

10:30 – 11:30 
Stephan Leopold (Mainz): Eschatologische Zeitlichkeit bei Zola und Houellebecq.

11:30 – 12:00 
Kaffeepause

12:00 – 13:00 
Teresa Cordero Villar (Bremen): Fastfood, political anxiety und die Suche nach dem Sinn in Houellebecqs Soumission (2015).

13:00 – 14:30 
Mittagspause

14:30 – 15:30 
Jan Knobloch (Köln): Anleitungen zur Resignation: Michel Houellebecqs Les particules élémentaires (1998), aus Sicht einer Theorie ästhetischer Negativität.

15:30 – 16:30 
Leon Schött (Mainz): Zwischen Prosagedicht und Psalm – negative Rückkehr in die Moderne?

16:30 – 17:00 
Kaffeepause

17:00 – 18:00 
Bastian Piejko (Mainz): Erzählen vom Anfang und Ende der Geschichte: der Epilog von La possibilité d’une île (2005).

© Bastian Piejko

07. März 2024
09:00 - 18:00

Eintritt: frei

Institut français Mainz
Schillerstraße 11
55116 Mainz