Bild: Friedhelm Krischer

Vortrag Jan-Pieter Barbian: Das Buch in der Mediendiktatur

12. Januar 2017
19:00

Veranstaltungs-Infos

Im Rahmen der Reihe "DER FALL JOSEPH ROSSÉ: ALSATIA - EIN VERLAG ZWISCHEN WIDERSTAND UND KOLLABORATION" hält der Historiker Dr. Jan-Pieter Barbian einen Vortrag zur Literaturpolitik des NS-Staates gegenüber Schriftstellern, Verlegern und Buchhändlern.

Was das Institut Français Mainz in Zusammenarbeit mit der Universität Mainz seit dem 9. Dezember vorstellt, ist das ebenso unglaubliche wie umstrittene Abenteuer eines elsässischen Verlags, der in der NS-Zeit Bücher von widerstandsnahen deutschen Schriftstellern drucken und in Deutschland vertreiben konnte.

In einer thematischen Vortragsreihe sowie einer begleitenden Ausstellung geht es um die Sonderrolle des elsässischen Verlags „Alsatia“ (Colmar) sowie die seines damaligen Leiters Joseph Rossé vor dem Hintergrund der Frage nach Kollaboration und Widerstand gegen das NS-Regime. Auch auf die besondere Rolle dieser Region als deutsch-französischer Grenzraum wird eingegangen.

Am Donnerstag, 12. Januar 2017 um 19.00 Uhr hält der Historiker Dr. Jan-Pieter Barbian (Direktor der Stadtbibliothek Duisburg) einen Vortrag zur Literaturpolitik des NS-Staates gegenüber Schriftstellern, Verlegern und Buchhändlern.

Unter dem Titel "Das Buch in der Mediendiktatur" berichtet Barbian über den NS-Staat als Mediendiktatur, in der die Literatur eine ideologisch definierte Rolle spielen sollte.

Was im Dritten Reich erschien, war in vielen Fällen „von Goebbels’ Gnaden“. Doch der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, der in Personalunion auch Präsident der Reichskulturkammer war, musste seine Macht mit anderen Herrschaftsträgern teilen. Der Vortrag schildert diesen zwölfjährigen Kampf zwischen staatlichen und parteiamtlichen Bürokratien um die Aufteilung und praktische Anwendung der literaturpolitischen Kompetenzen.

Darüber hinaus geht der Vortrag auf die konkreten Auswirkungen der Politik auf die literarische Produktion, das Verlagswesen und den Buchmarkt ein. Die Entwicklung einer neuartigen „Schattenwirtschaft“ der deutschen Verlage, von denen viele während des Zweiten Weltkriegs eng mit der Wehrmacht kooperierten, spielt hierbei eine besondere Rolle.

Ebenfalls am 12. Januar 2017 wird eine die Vortragsreihe begleitende Ausstellung eröffnet, die Bücher von NS-kritischen und oppositionellen Schriftstellern, die im Krieg im Alsatia Verlag veröffentlicht wurden, präsentiert.

Beginn: 19.00 Uhr

Eintritt frei

12. Januar 2017
19:00

Vortrag DAS BUCH IN DER MEDIENDIKTATUR
Große Langgasse 6
55116 Mainz
Deutschland