Das Lied des Blauen Reiters - Melodram nach den "Briefen aus dem Felde" von Franz Marc, Deutsche Erstaufführung

18. Februar 2016
20:00

Der Philosophin Elisabeth de Fontenay und dem Komponisten Olivier Dejours war es ein Anliegen mit "Le chant du cavalier bleu" die klassische Form des Melodrams neu zu beleben. Bei dieser Form der musikalischen Lyrik wechseln sich gesprochener Text und Instrumentalmusik ab oder überlagern sich.

"Le chant du cavalier bleu" basiert auf den "Briefen aus dem Felde", die Franz Marc zwischen 1914 und 1916 an seine Frau schrieb, bevor er 1916 bei Verdun fiel.

Das Melodram stellt den großen Gegensatz dar zwischen dem Maler Marc, der zusammen mit Kandinsky den "Blauen Reiter" gründete, und dem Soldaten Marc, der sich des heillosen Chaos Europas wohl bewusst war und damit Dürers "Ritter" und Rilkes "Cornet Christoph Rilke" in der "Weise von Liebe und Tod" eigenartig nah war.

In der Tradition des Melodrams verbinden Fontenay und Dejours die gesprochenen und instrumentalen Stimmen. Das ist nicht nur paradox, sondern beinahe skandalös. Die Stimme des Sprechers läuft Gefahr, mit dem Klang des Klaviers zusammenzustoßen oder sich mit ihm zu vereinen. Der Blaue Reiter bewegt sich auf der Grenze zwischen zwei Welten, zwei Sprachen, Leben und Tod und scheint eine neue Ära heraufzubeschwören, deren Geheimnisse uns nicht nur erfreuen.

Musik: Olivier Dejours, Dirigent und Komponist

Text: Elisabeth de Fontenay, Philosophin und Autorin

Klavier: Michèle Scharapan

Sprecher: Didier Sandre, ehem. Comédie Française

Uraufführung: 17. November 2014, Cité de la musique, Paris

Veranstaltung in französischer Sprache

Die Konzertlesung steht unter dem Label "Mission Centenaire", Mission 100. Jahrestag des Ersten Weltkrieges, und ist eine Veranstaltung des Institut français München, in Zusammenarbeit mit dem Franz Marc Museum, Kochel am See, und dem Literaturhaus München.

Kartenreservierung: Literaturhaus München, Tel. 089 / 29 19 34 27 oder unter www.literaturhaus-muenchen.de