Fräulein Else

Fräulein Else

07. Dezember 2022
19:30 - 21:00

Veranstaltungs-Infos

Ein Abend für Graciane Finzi.

https://www.literaturhaus-stuttgart.de/Im Frühjahr 2021 haben sich Musiker*innen des Staatsorchesters und der Musikhochschule Stuttgart auf Initiative der Pianistin Virginie Déjos zusammengefunden, um ein Kammermusikprogramm mit Werken französischer Komponist*innen anzubieten. Daraus entstand eine Kooperation der Stuttgarter Staatsoper mit dem Verlag Billaudot und der Plattenfirma Arion Produktion, die ein Album mit ausgewählten Werken der französischen Komponistin Graciane Finzi hervorbrachte, aufgenommen von der Jungen Oper Nord (JOiN) Anfang dieses Jahres. Der Abend am 7.12. im Stuttgarter Literaturhaus ist dieser Komponistin und ihrer Kurzoper „Fräulein Else“ gewidmet, basierend auf der Novelle von Arthur Schnitzler, seine wohl berühmteste Schilderung eines Frauenschicksals: Die neunzehnjährige Else soll ihren Vater vor dem drohenden Bankrott retten und zerbricht an den Forderungen des Geldgebers. Schon Zeitgenossen rühmten die präzise Charakterdarstellung, die Erkenntnisse aus der Psychoanalyse verarbeitet. Graciane Finzi hat die Persönlichkeiten musikalisch ausdifferenziert, lässt Leitmotive, instrumentale Schreibweisen und differenzierte Gesangsmodi sowie Wechsel im musikalischen Stil das Werk durchziehen und hat so eine beeindruckende Kammeroper geschaffen. Zuvor schlägt Gustav Mahlers „Klavierquartett a-Moll“ die Brücke zur Wiener Literatur und Musik zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Gustav Mahler: Klavierquartett a-moll (12 Min.), mit: Gustavo Surgik, Geige, Robin Porta, Bratsche, Olivier Marger, Cello, Virginie Déjos, Klavier

Graciane Finzi: „Fräulein Else“ für Sopran und Streichquartett (45 Min.) – Eine Kammeroper nach der Novelle von Arthur Schnitzler, mit: Gustavo Surgik, Geige, Vicky Chang, Geige, Robin Porta, Bratsche, Olivier Marger, Cello, Ramina Abdulla-Zadè, Sopran

Graciane Finzi wurde in eine Musikerfamilie in Casablanca geboren. Mit zehn Jahren begann sie am Conservatoire National Supérieur de Paris zu studieren. Nach dem Ende ihres Studiums arbeitete Graciane Finzi als Komponistin. Von 1975 bis 1979 war sie musikalische Direktorin des Festival de la Défense. Ab 1979 lehrte sie am Conservatoire National Supérieur de Paris. Ihr wurden zahlreiche Auszeichnungen und Preise verliehen. Ihr Korpus umfasst etwa sechzig Werke, die in der ganzen Welt von großen Solist*innen und Orchestern aufgeführt werden.

Virginie Déjos, Pianistin und Dirigentin, studierte Klavier bei Evgeny Mogilevsky am Königlichen Konservatorium in Brüssel und anschließend folgte ein Dirigierstudium an der Ecole Normale de Musique de Paris. Parallel promovierte sie an der Pariser Sorbonne. Virginie Déjos ist u.a. Preisträgerin des internationalen Skrjabin-Wettbewerbs und des Klavierwettbewerbs der Île de France. Als Dirigentin arbeitete Virginie Déjos u.a. mit dem Chœur Harmonia sowie mit dem Orchestre Lyrique de Paris zusammen und leitete die Uraufführung des Requiems von Rémi Guillard. Nach Stationen beim Radio France, dem Théâtre des Champs Elysées und an der Oper Lübeck ist Virginie Déjos seit 2019 Solorepetitorin an der Staatsoper Stuttgart. Zuletzt konzertierte sie u.a. in der Stuttgarter Liederhalle, bei der Ruhrtriennale, in der Litauischen National Philharmonie in Vilnius und beim Festival Bridging Arts in Nürnberg. 2021/22 übernahm Virginie Déjos die musikalische Leitung bei der Oper Stuttgart für Les Enfants Terribles von Philip Glass.

 

Ein Projekt von Virginie Déjos und dem Institut français Stuttgart in Zusammenarbeit dem Literaturhaus Stuttgart und der Staatsoper Stuttgart. Mit freundlicher Unterstützung der Editions Billaudot und dem Verein der Freunde des IF Stuttgart.

07. Dezember 2022
19:30 - 21:00

Eintritt: 20/15/10€

Literaturhaus Stuttgart
Breitscheidstr. 4
70174 Stuttgart