Theater „CRUEL“ – Eine Tanztheater-Performance von TART production

29. April 2020
20:30

Veranstaltungs-Infos

Ein Versuch über das Theater der Grausamkeit des französischen Schauspielers, Dichters und Theater-Theoretikers Antonin Artaud.

Am 4. März 2018 jährte sich der 70. Todestag des französischen Schauspielers, Dichters und Theater-Theoretikers Antonin Artaud. Er forderte wie viele andere europäische Theatervisionäre der 20er und 30er Jahre die Erneuerung des Theaters. Mit dem Programm des „Theaters der Grausamkeit“ verbindet er eine kathartische Wiederherstellung des menschlichen Daseins. Dazu greift er einerseits auf außereuropäische Formen rituell tänzerischer Darstellung zurück und sucht anderseits die mythische communio des antiken Theaters zu erneuern.

Seither haben seine ästhetischen Forderungen zur Erneuerung des Theaters Generationen von Theatermachern inspiriert und herausgefordert und die Entwicklung des experimentellen Theaters und der performing arts beeinflusst. Dass Artaud selbst zu Lebzeiten seine Vorstellungen eines erneuerten Theaters modellhaft nicht realisieren konnte, seine Forderungen uneingelöst blieben, hat sicher neben der Faszination für die außergewöhnliche Persönlichkeit Artauds, der über Jahre in der Psychiatrie interniert verschwand, zur Anziehungskraft des Artaudschen Denkens von Theater beigetragen.

Daher kann auch das Tanz/Theater/Performance-Projekt CRUEL nur eine Annäherung sein, ein Versuch maßlos und bescheiden zugleich. Artaud versteht den Tanz als Form der Befreiung des menschlichen Körpers aus der Utilisierung der modernen Arbeitsgesellschaft und als Voraussetzung für die Erneuerung des Theaters.

Das Projekt CRUEL nimmt den körper- und tanzfokussierten Ansatz des Artaudschen Denkens auf und sucht die Annäherung aus der Bewegung, aus dem Anlaufen, aus dem Aufprall auf Körper, Sprache und Raum. Es arbeitet aus der Wiederholung, getrieben vom Rhythmus des Sounds, erhellt und geblendet von den pulsierenden Bewegungen des Lichts. Es sucht in der angehaltenen Bewegung, in der zertrümmerten Sprache, im verausgabten Körper, in der stille die angstbesetzen Leerstellen deformierten Menschseins auf und feiert zugleich in der Bewegung, im befreiten Körper des Tanzes den wiederhergestellten Menschen. 

 

Leitung: Bernhard M. Eusterschulte

Dramaturgie / Übersetzung: Claire Wagener

Kostüm: Leah Lichtwitz

Musik: Roderik van der Straeten

Produktionsleitung: Nina Kurzeja

Assistenz: Felicitas Straka

Licht / Technik: Ingo Jooß

Video: Thomas Pfisterer

 

Weitere Vorstellungen 30. April und 1. Mai jeweils 20.30 Uhr

Gefördert vom Landesverband Freie Tanz-und Theaterschaffende Baden-Württemberg e.V., dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, der LBBW Stiftung, dem Institut français Stuttgart, der Landeshauptstadt Stuttgart und dem Kunstverein Wagenhallen e.V.

Sprache:  Dt./Frz.

Mehr Infos unter: www.tart-produktion.de

Ort: Projektraum Kunstverein Wagenhallen e.V., Innerer Nordbahnhof 1, 70191 Stuttgart 

Reservierung unter: info@tart-produktion.de 

29. April 2020
20:30