Ausstellung - Constantine, eine hängende Stadt eingebettet im Felsen

02. Februar 2024 - 22. März 2024

"Ich war erstaunt, als ich mehrmals auf der Straße von jungen Algeriern, die auf einem Moped vorbeifuhren, von einem Taxi aus Constantine oder von einem alten Mann, der vom Markt kam, hörte: "Bienvenue en Algérie, bienvenue chez nous" (Willkommen in Algerien, willkommen bei uns). Die Algerier sind stolz auf ihr Land und gastfreundlich. Ihre Freundlichkeit hat nichts mit dieser höflichen und respektvollen Geste zu tun, die man hier in Europa kennt. Nein, sie öffnen ihr Herz, weil es ihnen Freude bereitet, auf andere zuzugehen. Mit dieser Ausstellung wollte ich, dass die Leute Constantine, eine einst geschundene Stadt, die stolz auf ihren kulturellen und archäologischen Reichtum ist, entdecken können. Ich möchte alle, die noch zögern, das Mittelmeer zu überqueren, dazu anregen, diese algerische Jugend auf der Suche nach einer Zukunft kennen zu lernen.

In Romanen, historischen Berichten und Dokumentationen gibt es viele weit entfernte, unbekannte, Jahrtausend alte Städte, die der Fantasie entsprungen zu sein scheinen, weil ihre Autoren - früher wie heute - in Hülle und Fülle Superlative verwenden. Constantine ist eine dieser Städte. "Auf halber Strecke zwischen Algier und Tunis, in gleicher Entfernung zum Mittelmeer und zur Sahara (...) war Constantine numidische Hauptstadt, römische Stadt, Hafsiden-Metropole, Hauptort des osmanischen Beylik des Ostens, Präfektur während der französischen Kolonialzeit ¹". Ich war fasziniert von all diesen wunderbaren Erzählungen, aber auch von den großartigen Videos von Yann Arthur-Bertrand, dass weder Covid-19 noch die lästigen Verwaltungsformalitäten mich von dem unwiderstehlichen Wunsch abbrachten, diese Stadt zu besuchen. Als ich in diesem Herbst im Flugzeug zwischen Algier und Constantine saß, war ich überglücklich und dachte, dass ich endlich meine Wette eingelöst hatte.

¹ Marc Côte."

Mit Bildern, die er auf seinen Reisen aufgenommen hat, und langen, informativen Texten bringt uns Hubert Kerdellant die algerische Stadt Constantine mit ihren vielen Facetten näher.

Hubert Kerdellant ist seit mehreren Jahren Dozent am IF sowie Lehrbeauftragter an der Universität Bremen im Fach Romanistik. Nach seinem Jurastudium arbeitete er im öffentlichen Dienst. In dieser kleinen Welt der Leichtathletik lernte er in den 70er Jahren Athleten aus dem Maghreb und insbesondere aus Algerien kennen, mit denen er sich anfreundete. Diese Freundschaften und Trennungen ließen in ihm die Leidenschaft für die Geschichte des Maghreb wachsen, seinen Wunsch, diese Region der Welt besser kennen zu lernen und insbesondere das algerische Volk zu entdecken.

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Vernissage: Couscous-Abend