Frankreich unterhält Kulturvertretungen in ganz Deutschland. Das Institut français Deutschland ist bundesweit mit 13 Standorten vertreten. Weitere 12 Städte beherbergen ein Deutsch-Französisches Kulturzentrum.
Starke Frauen der Comic-Szene
Comics galten lange als Männerdomäne. Mittlerweile haben sich sehr viele Frauen das Genre angeeignet und sich einen wichtigen Platz in der Szene gesichert. Das Genre hat sich sogar als hervorragende Bühne erwiesen, um feministische Themen hervorzuheben.
Bücher von LivStrömquist oder Alison Bechdel sind weltbekannte Beispiele dafür.
Kult in Frankreich und darüber hinaus ist natürlich die große Claire Bretécher, deren Tod im Februar dieses Jahres wir betrauern. Der internationale Durchbruch gelang der 1940 in Nantes geborenen Zeichnerin in den Siebzigerjahren mit der Serie “Die Frustrierten”. Ihre pubertierendeHeldin Agrippina ist mit Sicherheit eine ihrer bekanntesten Figuren. Bretécher hat ihre Epoche, die Frauen und den Kampf der Geschlechter mit viel Humor und Genauigkeit beschrieben.
Auch in Deutschland war sie sehr geschätzt. 2016 wurde sie mit dem Max-und-Moritz-Preis für ein herausragendes Lebenswerk geehrt.
Als Bretécher ihre Comics in den Siebzigern veröffentlichte, war sie eine der wenigen Frauen in der Szene. Seitdem hat sich viel getan und die weiblichen Stimmen der französischen Comicszene gehören manchmal auch zu den bekanntesten: Marjane Satrapi hat die 2000er Jahre geprägt. Ihre Comic-Autobiographie Persepolis hat einen sehr großen Einfluss gehabt. Heute sind Catherine Meurisse und Pénélope Bagieu zwei der prominentesten Comicautorinnen Frankreichs, beide genießen hohe internationale Anerkennung.
Catherine Meurisse hat viele Jahre als Karikaturistin für Charlie Hebdo gearbeitet. Im Januar 2015 entkam sie dem Attentat auf die Redaktion der Zeitung, weil sie an diesem Morgen für die Redaktionssitzung zu spät dran war. Diese traumatische Erfahrung verarbeitete sie in dem Band "Die Leichtigkeit", ein intensives und sehr persönliches Buch, das ihrer Trauer Raum gibt und zugleich eine Ermutigung ist, sich die Schönheit des Lebens zurückzuerobern.
Catherine Meurisse war für den Grand Prix d’Angoulême 2020nominiert und wurde im Januar als erste Comickünstlerin in dieAcadémie des Beaux-Arts gewählt.
Bekannt wurde Pénélope Bagieu durch ihren Blog »Ma vie est tout à fait fascinante«, von dem Auszüge auf Deutsch in dem Band Mein Leben ist ziemlich faszinierend erschienen sind. Der internationale Durchbruch gelang ihr mit Unerschrocken (Culottées), einer Serie von Porträtsaußergewöhnlicher und eigensinniger Frauen. Für die englische Fassung von Unerschrocken (Culottées) hat sie sogar 2019 einen Eisner Award gewonnen! Unerschrocken ist in Frankreich auch als Anime adaptiert worden.
Aber auch viele andere Comicautorinnen und Illustratorinnen sollten Sie unbedingt lesen: Zeina Abirached, Marguerite Abouet, Cati Baur, Cécile Bidault, Julie Birmant, Catel, Véronique Cazot, Chloé Cruchaudet, Cy, Emilie Gleason, Camille Jourdy, Mirion Malle, Lisa Mandel, Julie Maroh, Marion Montaigne, Aurélie Neyret, Aude Picault, Anouk Ricard, Julie Rocheleau, Anne Simon, Chloé Wary, Zelba und viele viele mehr…
Viele davon sind schon ins Deutsche übersetzt worden.
Entdecken Sie in der Culturethèque einige ihrer Werke (auf Französisch) oder bestellen Sie sie in Ihrem lokalen Buchladen, auf Französisch oder Deutsch.