coconut head generation

Dokumentarfilmwoche - französischsprachige Filme

26. April 2024 - 28. April 2024

Veranstaltungs-Infos

Im Rahmen der 21. Dokumentarfilmwoche Hamburg werden folgende Filme in der französischsprachigen Originalfassung mit Untertiteln und zahlreichen Gästen im Metropolis-Kino und 3001-Kino gezeigt:

Freitag 26. April 2024 | 3001-Kino | 18 Uhr: "Xaraasi Xanne – Crossing Voices" von Raphaël Grisey und Bouba Touré [123. Min | soninké/frz./bambara/pulaar Originalfassung mit englischen Unteriteln | Koproduktion: Frankreich/Deutschland/Mali | 2022]

Zu Gast: Raphaël Grisey, Q&A: auf Englisch

Unterschiedliche Kulturen der Aufzeichnung und Überlieferung treffen aufeinander. Dokumente migrantischen Widerstands: Videos, Fotos, Plakate und Flugblätter, die Griots und das Radio, koloniales Bildmaterial und Google Earth. Als Reisender zwischen Mali und Frankreich bringt Touré in Frankreich erworbenes landwirtschaftliches Wissen zurück nach Mali und begründet 1977 mit anderen Rückkehrer*innen die bis heute bestehende Kooperative Somankidi Coura. Touré und Grisey legen gemeinsam Pfade durch Tourés reichhaltiges Archiv und versehen sie mit einer eigenen Zeitlichkeit: die Permakultur des Kampfes gegen koloniale Dominanz.

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Samstag 27. April 2024 | Metropolis-Kino | 19 Uhr: "Notre Corps" von Claire Simon [168 Min. | frz./engl./span. Originalfassung mit englischen Untertiteln | Frankreich | 2023] 

Zu Gast: Claire Simon

Schwangerschaftsabbruch, Geschlechtsumwandlung, künstliche Befruchtung, Geburten und unheilbare Krankheiten. Eine 360-Grad-Betrachtung von Körpern in der gynäkologischen Abteilung des Pariser Krankenhauses Tenon. 

"Notre corps" ist ein großartiger, kraftvoller Film und Abdruck der gezeigten Körper, die geprägt sind von einer jahrhundertealten Kultur der Scham und Unterdrückung. Mit Geduld, Zeit und Feingefühl kommt Claire Simon den Menschen nah und teilt mit ihnen Schmerz und Freude. Dann tritt die Regisseurin selbst vor die Kamera und wird zur Patientin. Derselbe aufrichtige und bescheidene Blick, den sie zuvor auf andere gerichtet hat, gilt nun ihr selbst. Eine Wendung, die die Idee von Gleichbehandlung über Klassen und Herkunft hinweg verstärkt und die Vorstellung eines kollektiven Selbst schafft: "unser Körper".

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Samstag 27. April 2024 | Metropolis-Kino | 22:45 Uhr: "Knit’s Island" von Ekiem Barbier, Guilhem Causse und Quentin L’helgoualc’h [95 Min. | engl./frz. Originalfassung mit englischen Untertiteln | Frankreich | 2023] 

Voraufgezeichnetes Gespräch

In der virtuellen Welt des Survival Games "DayZ" treffen sich Spieler*innen, um in eine postapokalyptische Szenerie einzutauchen. Dazu gehören auch die Filmemacher von "Knit’s Island". In diesem Film, fast möchte man ihn einen Abenteuerfilm nennen, offenbart sich das Virtuelle als gesellschaftliches Experimentierfeld: Warum werden die einen zu Kannibal*innen, während die anderen einem Wolfsgott huldigen und sich zum solidarischen Gärtnern verbünden? Das sogenannte "real life" bricht bloß flüchtig in den Sog der hochauflösenden Simulation ein, wenn das Kind einer Spielerin im Nebenraum schreit. "Knit’s Island"
dokumentiert fiktionsbasierte Identitäten und sucht entgegen dem tödlichen Spielprinzip nach Gemeinschaften, die sich an virtuellen Lagerfeuern versammeln und die Ränder des Internets erkunden wollen.

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Sonntag 28. April 2024 | Metropolis-Kino | 21:30 Uhr: "Coconut Head Generation" von Alain Kassanda [89 Min. | engl./pidgin/yoruba/frz. Originalfassung mit englischen Untertiteln | Koproduktion: Frankreich/Nigeria | 2023]

Das Campusleben zwischen Aufbruchstimmung und Stagnation, die Perspektivlosigkeit der Jugend in einer festgefahrenen Gesellschaft.

Die Universität von Ibadan ist die älteste Nigerias, gegründet 1948 nach britischem Vorbild. Heute sitzen die Studierenden nach Einbruch der Dunkelheit unter spärlichem Licht von Straßenlaternen, um zu lernen. Die Wohnheime sind überfüllt, viele campieren auf den Fluren. Jeden Donnerstag jedoch werfen einige Studierende den Stromgenerator an und laden zum Filmclub ein: Hier drehen die »Coconut Heads« den Spieß um und adressieren die Schranken in den eigenen Köpfen und die des Systems, in dem sie aufwachsen. Alain Kassandas Film rückt die Debattenkultur selbst mit all ihren Untiefen als Hauptdarstellerin in den Vordergrund.

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Veranstalter: Dokumentarfilmswoche, Metropolis-Kino und 3001-Kino.

© Coconut Head Generation

26. April 2024 - 28. April 2024